Oldenburg (epd). Die Diakonie im Oldenburger Land hat zum «Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen» an diesem Donnerstag (25. November) auf den noch immer notwenigen Schutz durch Frauenhäuser hingewiesen. Jede dritte Frau in Deutschland sei mindestens einmal in ihrem Leben von physischer oder sexualisierter Gewalt betroffen, sagte Diakoniesprecherin Kerstin Kempermann am Mittwoch in Oldenburg. Etwa jede vierte Frau werde mindestens einmal Opfer körperlicher oder sexueller Gewalt durch ihren aktuellen oder früheren Partner. Betroffen seien Frauen aller sozialen Schichten.
Wie groß der Schutzbedarf ist, zeige sich beispielhaft am diakonischen Frauen- und Kinderschutzhaus der Landkreise Ammerland und Wesermarsch. Seit seiner Eröffnung im Juli 2020 seien die Plätze des Hauses kontinuierlich in Anspruch genommen worden. «Es kommt vor, dass wir Frauen an andere Schutzeinrichtungen vermitteln müssen, weil bei uns alle Plätze belegt sind», berichtete die Leiterin des Frauen- und Kinderschutzhauses.
Kempermann zufolge bietet das Haus mit zwölf Appartement Platz für Frauen und bis zu 21 Kindern. Bisher hätten dort 87 Frauen und 110 Kinder Schutz gefunden. Um den Frauen zu helfen, sei ein Netzwerk in den beiden Landkreisen geknüpft worden. Aus dem Netzwerk heraus sei auch eine Aktion zum Internationen Tag zum Schutz von Frauen entstanden: Bis in den Dezember hinein verkaufen zahlreiche Bäcker in der Region ihre Brötchen in Tüten, die mit dem Appell «Gewalt kommt nicht in die Tüte! Nein zu Gewalt an Mädchen und Frauen» bedruckt sind. Auf der Rückseite finden sich Hilfs- und Unterstützungsangebote für Betroffene von Gewalt.
Kirche-Oldenburg
Diakonie: Frauenhäuser sind voll belegt