Oldenburg (epd). Das Edith-Russ-Haus für Medienkunst in Oldenburg fördert in diesem Jahr wieder zwei Künstlerinnen und einen Künstler mit einem Stipendium. Diese gehen an: Lucy Beech für ihre Arbeit «Body of Waste», Silvia Martes für ihr Projekt «heru ku heru (iron upon iron)» und James Newitt für sein Werk «Haven», wie das Edith-Russ-Haus am Dienstag mitteilte. Um die drei mit jeweils 12.500 Euro dotierten Produktions- und Aufenthaltsstipendien hätten sich weltweit 252 Künstlerinnen und Künstler beworben.
Der Jury zufolge war der Auswahlprozess schwierig, weil es viele starke Projektvorschläge gab. «Unsere Entscheidung fiel auf drei Künstlerinnen und Künstler, deren Praxis auf Recherchen beruht – und die offenbar nicht zögern, persönliche Geschichten mit wissenschaftlichen Erkenntnissen und spekulativen Untersuchungen zu verbinden», hieß es.
Die britische Künstlerin Lucy Beech plant den Angaben zufolge einen Film, eine Veranstaltungsreihe und eine Publikation, die sich mit den Themen Müll und Verschwendung, aber auch mit Wiederverwertung und Recycling auseinandersetzen. Dabei verbinde sie feministischen Materialismus mit queerer Lyrik und Psychoanalyse. Beech lebt und arbeitet in London und Berlin und hat derzeit eine Gastprofessur an der Filmuniversität Babelsberg inne.
Silvia Martes aus Amsterdam in den Niederlanden habe eine Videoarbeit vorgeschlagen, in der sich Fakten und Fiktion, aktuelle Erfahrungen und deren Bezug zu ihrer Familiengeschichte in Curaçao miteinander verbinden. Sie wolle Geschichten erzählen, die auf den Erinnerungen der Nachkommen von Versklavten beruhen.
James Newitt wolle eine neue Mehrkanal-Sound-und-Videoinstallation weiterentwickeln, die sich mit dem angeblich ersten Datenhafen der Welt beschäftigt: Er schreibt: «Dieser Raum, der von einer geschlossenen, isolierten Geräteeinheit überwacht wird, dient der Souveränität und Datenautonomie.» Newitt lebt abwechselnd im portugisischen Lissabon und in Hobart in Tasmania.
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Drei neue Medienkunst-Stipendiaten am Edith-Russ-Haus