In einem Rundschreiben an die Pfarrerinnen und Pfarrer der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg rät Bischof Thomas Adomeit zu Vorsichtsmaßnahmen. „Das Bereitstellen von Desinfektionsmittel, die Bitte um gründliches Händewaschen und eine behutsame Körperdistanz bei Versammlungen gerade dort, wo Menschen ängstlich sind, sind keine ‚Panikmache‘, sondern ein Zeichen von Umsicht und Verantwortung“, schreibt der Bischof. So könne sinnvoll sein, auf einen Gemeinschaftskelch zu verzichten und Einzelkelche zu verwenden, heißt es in der am Dienstag verschickten Mitteilung. Das Eintauchen der Oblate in den Kelch (intinctio) biete trotz aller Vorsicht keinen besseren Schutz als das gemeinsame Trinken aus einem Kelch. Bereits in der vergangenen Woche hatte die oldenburgische Kirche die Kirchengemeinden in einem Rundschreiben auf diese Möglichkeit hingewiesen.
Die Verantwortung dafür, ob Veranstaltungen einer Kirchengemeinde stattfinden, liege vor Ort beim jeweiligen Gemeindekirchenrat, so Bischof Adomeit weiter. „Bei Gottesdiensten und Veranstaltungen der Kirchengemeinde sollte somit grundsätzlich Rücksicht genommen werden auf Befürchtungen und Ängste. So können Pfarrerinnen und Pfarrer wie alle Gottesdienstbesuchende einander statt mit Handschlag oder Umarmung mit herzlichen Worten begrüßen und verabschieden. Dies kann zu Beginn einer Versammlung, zu Beginn eines Gottesdienstes oder einer Amtshandlung (Kasualie) ausgesprochen werden.“ Es habe sich gezeigt, dass eine gute Ansage und Erläuterung zu Beginn eines Gottesdienstes und einer Veranstaltung, insbesondere vor einem Abendmahl, für einen angemessenen und besonnenen Verlauf von Gottesdienst und Veranstaltung hilfreich und richtig seien.
Als Christinnen und Christen gelte „unser Augenmerk nicht nur dem Schutz der Gesunden, sondern gerade und besonders der Sorge für die Kranken“, betonte Bischof Adomeit. „In diesem Sinne sollten wir sozialer Ausgrenzung, die nicht der medizinisch gebotenen Quarantäne dient, entgegentreten und den Kranken sowie ihren Angehörigen im Rahmen unserer Möglichkeiten seelsorglich beistehen. Bitte schließen Sie die Kranken, die Angehörigen, die Menschen in den Gesundheitsdiensten und die Besorgten in Ihre Gebete ein.“
Sollten in der Umgebung Infektionsfälle auftreten, seien die Anweisungen der staatlichen Behörden bezüglich öffentlicher Veranstaltungen oder für öffentliche Einrichtungen wie Kindertagesstätten etc. grundsätzlich zu befolgen.
Source: Kirche-Oldenburg