Eine „inhaltsreiche Tagesordnung“ wartet nach Aussage von Synodenpräsidentin Sabine Blütchen auf die 60 Synodalen während der 7. Tagung der 49. Synode der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg. Das Kirchenparlament wird von Mittwoch, 24. Mai, bis Freitag, 26. Mai, im Evangelischen Bildungshaus Rastede zusammenkommen. Die Anforderungen an den Klimaschutz, der Fachkräftemangel unter Theologinnen und Theologen seien zwei gewichtige Herausforderungen, die angesichts schwindender Ressourcen mit dem Jahresthema: „Zukunft Kirche – Mutig. Zuversichtlich. Lebendig“ zusammengebunden würden. „Das ist von hoher Bedeutung“, betonte Blütchen.
   
Eine „weichenstellende Synode“ erwartet auch Bischof Thomas Adomeit. Die Synode werde ein Klimaschutzgesetz vorbereiten, das im November zur Entscheidung vorliegen solle. Dieses Gesetz werde sich insbesondere mit den kirchlichen Gebäuden beschäftigen müssen. Rund 70 Prozent des CO2-Ausstoßes in der oldenburgischen Kirche gingen auf ihre Gebäude, deren Heizungen und Nutzungen zurück, so Adomeit. „Wir müssen klären, welche Gebäude wir halten können, welche sanierbar sind und welche wir aufgeben müssen.“ Bis zum Jahr 2045 wolle die oldenburgische Kirche klimaneutral werden, betonte Bischof Adomeit.
   
Mit der Einführung und der Erprobung von „Interprofessionellen Teams“ gehe es darum, die Pfarrerinnen und Pfarrer in den Gemeinden zu entlasten, erläuterte Adomeit. Da immer weniger Menschen in die Pfarrberufe nachrückten, müssten frei werdende Stellen in den Gemeinden auch mit weitergebildeten Menschen anderer Berufe, wie etwa Diakoninnen und Diakonen oder Kirchenmusikerinnen und -musikern besetzt werden. Zur Frage, wie weit diese pastorale Aufgaben in der Seelsorge oder in der Verwaltung der Sakramente übernehmen dürfen, erwartet Synodenpräsidentin Sabine Blütchen „eine lebhafte Diskussion“.

Auch Bischof Adomeit wünscht sich mit Blick auf die Kirchenordnung der oldenburgischen Kirche und auf die Ökumene, dass dieses Thema „mit großer Vorsicht, aber auch mit Souveränität“ geführt werde. Auch andere evangelische Kirchen in der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) würden mit einer Öffnung „ringen“. Für ihn sei lediglich beim Beichtgeheimnis eine Grenze zu ziehen. Mit dem Beichtgeheimnis hätten die Pfarrerinnen und Pfarrer ein Zeugnisverweigerungsrecht, dass in dem besonderen Dienst- und Treueverhältnis begründet sei. Bereits jetzt erprobten fünf Gemeinden der oldenburgischen Kirche die Arbeit mit interprofessionellen Teams. Das bisherige Ergebnis sei eine „ermutigende Erfolgsgeschichte“, hob Bischof Adomeit hervor.
   
Bei dem Jahresthema „Zukunft Kirche – Mutig. Zuversichtlich. Lebendig“ werden sich die Synodalen mit der Frage beschäftigen, wie sich die Kirche verändern muss, um Kirche bleiben zu können. Dazu wird Pfarrer Dr. Steffen Bauer, Leiter der Darmstädter Ehrenamtsakademie der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, Impulse mit einem Vortrag liefern, die am Donnerstagnachmittag in verschiedenen Arbeitsformen vertieft werden sollen.
   
Grundsätzlich sind die Verhandlungen der Synode öffentlich. Interessierte können die gesamte Tagung im Live-Stream verfolgen, der unter dem Kurzlink: kirche-oldenburg.de/synode/live (www.kirche-oldenburg.de/synode/live) angeboten wird.  

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Eine „weichenstellende Synode“ erwartet