Zwei Kollegen treffen sich am Kopierer. „Hast du mal fünf Minuten“, sagt der eine und hält eine Mappe hoch. „Darüber müssen wir dringend reden. Das Thema brennt mir auf den Nägeln.“

Woher kommt diese Redewendung: mir brennt etwas auf den Nägeln?

Vermutlich aus dem Mittelalter. Da gab es ausgefeilte Foltermethoden und das Brennen der Nägel könnte ein Ursprung dieser Redewendung sein. Allerdings brannte es da oft „unter den Nägeln.“

Vielleicht kommt die Wendung „auf den Nägeln brennen“ auch aus dem Klosterleben. Da wurde viel gebetet und gesungen. Damit die Mönche im Dunkel der Frühmesse besser lesen konnten, klebten sie sich mit Wachs kleine Kerzenstummel auf die Fingernägel. Je länger die Messe dauerte, je weiter brannte die Kerze herunter bis sie schließlich auf den Nägeln brannte.

Und heute, wenn etwas drängt und höchste Zeit wird, dann brennt uns auch in Zeiten des elektrischen Lichtes immer noch etwas auf den Nägeln.

 

Rainer Claus

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