Hannover (epd). Die evangelische Kirche und die Diakonie in Hannover wollen ihre Hilfsangebote für ukrainische Geflüchtete weiter ausbauen. Wie die Organisatoren verschiedener kirchlicher Projekte am Freitag in der Landeshauptstadt mitteilten, sollen in den kommenden Tagen eine zweite Essensausgabe und eine Fahrradwerkstatt eröffnen. «Wir zeigen unsere Solidarität im Spirituellen, aber auch im Tun», sagte der städtische Diakoniepastor Friedhelm Feldkamp. Stadtsuperintendent Rainer Müller-Brandes sagte, die Kirche komme auch dem großen seelsorgerlichen Bedarf von Geflüchteten und Ehrenamtlichen nach.

 

Die zweite Essensausgabe für mindestens 100 Mahlzeiten am Tag soll Feldkamp zufolge in den kommenden Tagen in der Hauptmensa des Studentenwerks in Betrieb gehen. Seit Anfang April gibt es bereits eine Ausgabe in der Limburgstraße im Stadtzentrum. Dort verteilen Freiwillige nach Angaben der Koordinatorin Elke Walpert-Niemann von Montag bis Sonnabend jeweils rund 160 warme Mittagessen sowie Frühstücksgutscheine und Lunchpakete für den Abend.

 

Die Fahrradwerkstatt soll laut Diakon Johannes Meyer vom Evangelischen Flüchtlingsnetzwerk in einer Halle im Stadtteil Bornum eröffnen. Helferinnen und Helfer nehmen dort bereits gebrauchte Fahrräder an, ab dem 16. Mai sollen sie die Räder auch reparieren und an Geflüchtete übergeben. In der Halle ist zudem eine Stelle für Gegenstände des täglichen Bedarfs untergebracht. Laut Oksana Janzen, der Vorsitzenden des Ukrainischen Vereins in Niedersachsen, suchen täglich 500 bis 600 Geflüchtete die Halle auf, um etwa Spielzeug, Bücher, Kleider und Haushaltswaren mitzunehmen.

 

Janzen sagte, ohne die Unterstützung von Kirche und Diakonie sei Ukraine-Hilfe in Hannover in der aktuellen Dimension nicht denkbar. Laut Stadtsuperintendent Müller-Brandes haben sechs evangelische Kirchengemeinden Treffpunkte für ukrainische Familien eingerichtet, teils bieten sie Deutschunterricht an. Die kirchlichen Kindertagesstätten hätten ukrainische Kinder aufgenommen. Diakoniepastor Feldkamp sagte, der Bedarf an Zeit-, Geld- und Sachspenden sei immer noch groß. In Hannover engagieren sich laut Stadtkirchenverband aktuell rund 150 Ehrenamtliche in der evangelischen Ukraine-Hilfe.

Kirche-Oldenburg
Evangelische Kirche und Diakonie wollen Ukraine-Hilfe erweitern