Hannover (epd). Der frühere US-General David Petraeus hält eine weitere Eskalation im Konflikt mit dem Iran für möglich. Zwar schienen weder US-Präsident Donald Trump noch Irans Oberster Führer auf einen Krieg aus zu sein, sagte der ehemalige CIA-Direktor und Oberbefehlshaber der US-Streitkräfte in Afghanistan und im Irak dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (Montag). «Nichtsdestotrotz gibt es Anlass zur Sorge, dass ein kleinerer Zwischenfall zur unbeabsichtigten Eskalation und damit zu einem gefährlichen Konflikt führt.»

Iran teste mit Attacken auf Öltanker, dem Abschießen einer US-Drohne, der Beeinträchtigung des Schiffsverkehrs und seiner Unterstützung für Angriffe gegen saudi-arabische und US-Kräfte in der Region ganz offensichtlich die Grenzen der Geduld der USA und des Westens aus, sagte Petraeus: «Iran sollte sehr vorsichtig sein, will es keine erhebliche Erwiderung provozieren.»

Petraeus fügte hinzu, die «Strategie des maximalen Drucks» von Trump übe tatsächlich erheblichen Druck auf den Iran aus. Die Wirtschaftskraft des Landes nehme ab, die Inflation steige, Irans Währung habe stark an Wert verloren. Er gehe davon aus, dass Iran im Laufe des kommenden Jahres um Verhandlungen und Sanktionserleichterungen nachsuchen werde.

Aus Sicht des früheren Spitzenmilitärs belasten der US-Rückzug aus dem Atomabkommen und die Wiedereinführung von Sanktionen gegen Iran die Beziehung der USA zu ihren europäischen Verbündeten. «Die Auswirkungen reichen zwangsläufig über den Iran-Deal hinaus», sagte Petraeus. Dennoch halte er das transatlantische Verhältnis für robust.

Source: Kirche-Oldenburg