Hannover (epd). Der Sozialverband VdK warnt vor Gefahren durch E-Roller in Deutschland und fordert schärfere Regelungen für ihre Nutzung. «Für kleine Kinder, für Ältere und für Menschen mit Behinderung ist das Risiko am höchsten», sagte VdK-Präsidentin Verena Bentele dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (Sonnabend). Sie könnten oft nicht so schnell reagieren und zur Seite springen, wie es notwendig wäre.

«E-Roller in diesem großen Maßstab einzuführen, war unbedacht», kritisierte Bentele. «Es zeigt sich, dass sie eher eine Alternative für Fußgänger oder zum Fahrrad sind. Und das sorgt für jede Menge Probleme.» Die Verordnung für sogenannte E-Scooter war am 15. Juni 2019 bundesweit in Kraft getreten. Sie dürfen mit einer Geschwindigkeit von bis zu 20 km/h auf Radwegen, Radstreifen oder – falls diese nicht vorhanden sind – Straßen fahren.

Die VdK-Präsidentin sagte, es müsse besser kontrolliert werden, wer wo mit E-Rollern fahre. «Viele sind mit dem E-Roller auf Fußwegen unterwegs. Das geht nicht.» Dafür müsse es deutlich höhere Bußgelder geben. «Wir fordern auch eine 0,0-Promille-Grenze für alle, die E-Roller fahren», fügte Bentele hinzu. «Manche sind alkoholisiert unterwegs, was die Sache noch gefährlicher macht.»

Bentele beklagte, E-Roller würden überall kreuz und quer herumstehen oder herumliegen, und sprach sich dafür aus, «so wie jetzt in Paris, das Abstellen auf Fußwegen zu verbieten». Viele Mitglieder des VdK würden sich melden und auf die Probleme hinweisen: «Seit Zulassung der E-Roller fühlen sie sich unsicherer, wenn sie in der Stadt unterwegs sind. Viele weisen darauf hin, dass sie mit ihrem Rollator oder ihrem Rollstuhl an manchen Stellen auf dem Bürgersteig Slalom fahren müssen.»

Bentele, die selbst blind ist, ist nach eigenen Angaben vor einigen Tagen vor ihrem Haus über einen E-Roller gestolpert. Sie habe immer neue blaue Flecken am Schienbein, weil sie ständig gegen diese Hindernisse laufe. «E-Roller sind eine absolute Behinderung und nervig», sagte sie.

Source: Kirche-Oldenburg