Oldenburg/Osnabrück (epd). Planen Kommunen Windkraftanlagen oder Straßen, müssen sie zuvor wissen, welche Tiere dort leben und eventuell von den Bauten beeinträchtigt werden. Um Biologen, Landschaftsökologen und Umweltwissenschaftlern die Zählung von Tieren zu erleichtern, entwickeln Experten aus Oldenburg und Berlin derzeit ein digitales Sensorsystem. Es solle die Laute von Tieren automatisch erfassen und auswerten, teilte die Deutsche Bundesstiftung Umwelt am Dienstag mit. Die Stiftung mit Sitz in Osnabrück fördert das Vorhaben mit 300.000 Euro.

Längst nicht alle Tiere seien mit dem bloßen Auge zu erkennen und in ihrer Zahl zu bestimmen, erläuterte Karl-Heinz Frommolt, Projektleiter vom Museum für Naturkunde in Berlin. Bei Fröschen und Vögeln etwa seien die Forscher häufig auf die Registrierung von Lauten angewiesen. Die bisherigen Aufnahmegeräte seien jedoch teuer und fehleranfällig.

Das neue System behebt den Angaben zufolge diese Probleme. Es erfasse die Geräusche automatisch und bestimme die Tierart und die Häufigkeit der Rufe. Das Gerät eigne sich für alle lautgebenden Tierarten. Ein Prototyp werde für die Untersuchung von Vogel-Lebensräumen in der Nähe möglicher neuer Windparks und beim Erfassen von Tieren zum Bewerten von Grünflächen eingesetzt. Er wird gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut für Digitale Medientechnologie in Oldenburg und einer ebenfalls dort ansässigen Firma ARSU entwickelt.

Source: Kirche-Oldenburg