In einem festlichen Gottesdienst in der Oldenburger St. Lamberti-Kirche ist Pfarrerin Gudrun Mawick am Ostermontag, 22. April, von Bischof Thomas Adomeit als theologische Oberkirchenrätin der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg in ihr Amt eingeführt worden. Seit Anfang April ist Oberkirchenrätin Mawick (55) als hauptamtliches theologisches Mitglied des Oberkirchenrates Leiterin des Dezernats I und damit zuständig für den Bereich „Gemeindedienst und Pfarrdienst“. Mawick war Ende November 2018 von der Synode der oldenburgischen Kirche zur Nachfolgerin von Oberkirchenrätin Annette-Christine Lenk gewählt worden, deren zehnjährige Amtszeit Ende März endete. Die Berufung erfolgte in ein öffentlich-rechtliches Dienst- und Treueverhältnis auf Zeit und für die Dauer von zehn Jahren.

„Freude am Beruf“, das treibe Oberkirchenrätin Mawick, betonte Bischof Thomas Adomeit. Andere zu stärken, sei ihr ein Anliegen. „Und sich selbst als Getragene zu wissen, das ist für sie Stärkung und Hoffnung, mehr noch, etwas, das sie mit Überzeugung lebt und weitergibt: Wir sind gehalten, von Ostern her. Diese Osterfreude laut werden zu lassen, eine positive Haltung aus dem Evangelium begründet erkennbar werden zu lassen, das ist auch und vor allem in den Zeiten des Weniger-Werdens an Finanzen und Personal die einzige richtige Antwort“, so der Bischof der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg am Ostermontag in der Oldenburger St. Lamberti-Kirche.

Mit Oberkirchenrätin Mawick eine Mitstreiterin im Team des Oberkirchenrates und des Kollegiums zu haben, die die anstehenden Wege mitgehe, die ihre Töne mitbringe, manche neu und vielleicht sogar fremd, werde dazu beitragen, „dass wir auch weiter den vollen Klang des Evangeliums zu den Menschen bringen. Wir freuen uns auf das gemeinsame Tun!“, sagte Adomeit. Strategisches Herangehen, Liebe zum Gottesdienst und Erfahrungen in der Aus-, Fort- und Weiterbildung von Pfarrerinnen und Pfarrern seien dabei eine gute Basis für ein Arbeiten als Leiterin des Dezernats I.

Zu verwirklichen sei dies alles nur in Teamarbeit der Christinnen und Christen, im Team mit den Mitarbeitenden der oldenburgischen Kirche, im Miteinander mit Synodenpräsidentin Sabine Blütchen und den Synodalen, so Bischof Thomas Adomeit. „Gemeinsam auf dem Weg, in gemeinsamer Arbeit an den Strukturen, Schwerpunkten und Herausforderungen können wir die Ziele verwirklichen, die wir uns gesteckt haben. Es geht hier um die Aufgeschlossenheit für neue Wege, um das gemeinsame Gehen in die Zukunft.“


Gipfelzeiten erleben und Wege durch Täler finden
In ihrer Predigt (zu Jesaja 25,6-9) betonte Oberkirchenrätin Gudrun Mawick, dass sie auch angesichts weniger werdender Christinnen und Christen – nicht nur im Oldenburger Land – davon überzeugt sei, dass Kirche einen Auftrag durch die Zeiten habe – „wie groß oder wie klein wir als Kirche auch immer sind und werden.“ Sie freue sich darauf, mit den Geschwistern im Oldenburger Land Gipfelzeiten zu erleben und Wege durch Täler zu finden. „Sicher werden wir zuweilen verschiedene Interessen und Standpunkte haben. Doch Jesaja schreibt, dass Gott die Hülle zwischen allen Völkern wegnimmt. Davon wird auch im übersichtlichen Oldenburg etwas zu spüren sein“, so Mawick.

Von Jesaja lerne sie, dass es wichtig sei, hartnäckig auf Gottes Fülle zu bestehen. „Aber sich weder darin verlieren, noch sich darin ausruhen. Sondern aus Gottes Fülle leben. Mit der großen Hoffnung als Rückgrat für die kleinen Teile des sich Bemühens.“ Laut Mawick ist es die Stärke der Kirche, dass sie immer und ständig feiert, nicht nur jeden Sonntag. „Sondern auch mit Tränen – meist unter der Woche bei Beerdigungsgottesdiensten. Doch bei allen unseren Festen liegt Gipfelkost bereit. Als Proviant für die Hügel, die wir zu erklimmen haben. Und dann können wir gemeinsam das Schwarzbrot auspacken und es wird nähren.“

Synodenpräsidentin Sabine Blütchen begrüßte Oberkirchenrätin Mawick und ihre Partnerin herzlich im Oldenburger Land und wünschte ihr für alles Tun „von Herzen alles Gute und Gottes Segen!“ Bei ihrer Vorstellung auf der Synode im November 2018 habe Mawick die Mehrheit der Synodalen überzeugt und – daran erinnere sie sich gut, so Blütchen – fröhlich und sehr bestimmt die Wahl angenommen. Die Herausforderungen als Personaldezernentin hätten für Mawick inzwischen schon begonnen. Viel Neues werde auf sie einströmen. Doch sie bringe vieles an Kompetenzen, Wissen und Erfahrung mit. Darauf sei Mawick eingestellt und dank vielfältiger beruflicher Erfahrungen vorbereitet, so Blütchen.

Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst am Ostermontag von einem Chor unter Leitung von Landeskirchenmusikdirektorin Beate Besser und dem Auswahlbläserchor der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg unter Leitung von Landesposaunenwart Christian Strohmann.

Pfarrerin Gudrun Mawick hat bis Ende März für die Geschäftsstelle des 37. Deutschen Ev. Kirchentages gearbeitet und war verantwortlich für Gottesdienste und geistliches Programm des Kirchentages 2019 in Dortmund. Seit 2011 war sie Dozentin im Fachbereich für Gottesdienst und Kirchenmusik im Institut für Aus-, Fort- und Weiterbildung der Evangelischen Kirche von Westfalen (EKvW) in Villigst. Zuvor war die ausgebildete Kommunikationswirtin Leiterin der Abteilung „Kommunikation“ des Kirchenkreises Unna (2005 bis 2011) sowie Pressesprecherin, Referentin der Superintendentin und Beauftragte für den EKvW-Reformprozess. Von 1998 bis 2005 war sie Pfarrerin in Hagen sowie in Bottrop-Batenbrock (1995 bis 1998) und erteilte zusätzlich Religionsunterricht.

Mawick hat nach einer Ausbildung zur Buchhändlerin von 1985 bis 1992 Ev. Theologie in Marburg, Hamburg und Berlin studiert. Ihr Erstes Theologisches Examen legte sie 1992 in Oldenburg ab. Von 1993 bis 1995 absolvierte sie ein Vikariat in der Kirchengemeinde Ohmstede sowie ein Sondervikariat beim Sozialamt der EKvW. Nach dem Zweiten Theologischen Examen 1995 wechselte Mawick in die EKvW. 1996 wurde sie ordiniert. Pfarrerin Mawick lebt in einer Eingetragenen Lebenspartnerschaft.

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Dezernat I „Gemeindedienst und Pfarrdienst“

Zu den Aufgaben des Dezernates I gehören unter anderem die Arbeitsbereiche: Personaldezernat Pfarrdienst (inkl. Personalien der Pfarrerinnen und Pfarrer) mit Aus- und Fortbildung sowie Nachwuchsförderung, Gemeindedienste wie z.B. Kirchenmusik und Liturgie, Arbeitsbereich Seelsorge.

Neben dem Bischof, der Synode und dem Gemeinsamen Kirchenausschuss leitet und verwaltet der Oberkirchenrat als Kollegialorgan die Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg. Der in drei Dezernate gegliederte Oberkirchenrat ist die oberste Dienst- und Verwaltungsbehörde der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg. Zur oldenburgischen Kirche gehören 116 Kirchengemeinden gegliedert in sechs Kirchenkreise mit insgesamt rund 411.600 Gemeindegliedern.

Hier finden Sie den vollen Wortlaut der Predigt von Oberkirchenrätin Gudrun Mawick im Format PDF.

Source: Kirche-Oldenburg