Der drohende Sparhaushalt und der Prozess „Oldenburger Ortsbestimmung 2.0“ waren die bestimmenden Themen bei der achten Tagung der zweiten Synode im Kirchenkreis Friesland-Wilhelmshaven. Zu Gast war die Finanzdezernentin des Oberkirchenrates, Dr. Suanne Teichmanis, die sich den Fragen und der Kritik der Synodalen stellte.

Nach einem Gottesdienst in der St. Magnus-Kirche ging es im Gemeindehaus direkt mit einer umfangreichen Tageordnung mit zum Teil „heiklen“ Themen weiter. Derzeit rumort es kräftig in den Kirchenkreisen und -gemeinden, Grund ist unter anderem der drohende Sparhaushalt. Das hatte auch Dr. Teichmanis schon wahrgenommen und sie versprach, nicht „um den heißen Brei herumzureden“. Im Anschluss an die Tagung lobte Kreispfarrer Christian Scheuer sowohl die große Offenheit der Dezernentin als auch die besonnene Gesprächskultur der Synodalen. Etliche der 53 von 61 stimmberechtigten Mitglieder machten von ihrem Rederecht Gebrauch und beschrieben ihren Ärger und die Enttäuschung.

Teichmanis erklärte, es gebe immer noch einen guten Fluss bei den Kirchensteuern, doch mit einem weiteren Anstieg sei nicht zu rechnen. Dringenden Veränderungsbedarf sah sie in der Verwaltungsstruktur. Zum Ausgleich des Haushaltes und zur Sicherung der Pensionskasse der Pfarrer, bei der eine große Lücke klafft, seien Sofortmaßnahmen nötig. Hier nannte sie den Besetzungsstopp bei den Diakonen. Der Beschluss aus Mai 2015 jedem Kirchenkreis zwei weitere Diakonstellen zu gewähren, soll zumindest für ein Jahr auf Eis gelegt werden. Noch gibt es dafür aber keinen Beschluss, hier entscheidet die Landessynode, die Mitte November in Oldenburg tagt.

Zudem sei eine Diskussion über die zukünftigen Möglichkeiten überfällig. „Was können und was wollen wir uns leisten – das sind Dinge, die man bisher nicht zu diskutieren gewagt hat“, so Teichmanis. Das ließe sich nun aber nicht länger aufschieben.

In den Kirchengemeinden herrscht Unruhe, weil es etliche Gemeinden gibt, die mit nicht mehr gedeckten Haushalten arbeiten müssen. Das wird als existenzbedrohend empfunden. Außerdem bemängelten viele Kirchenälteste mangelnde Kommunikation, fehlende Transparenz und Verlässlichkeit. So habe man offiziell nichts von der Planung zum Besetzungsstopp für Diakone gehört. Nach dem Beschluss für zwei zusätzliche Stellen für jeden Kirchenkreis sei schlicht nichts passiert. So ein Umgang sei nicht hinnehmbar. Dr. Teichmanis stimmte zu, „es läuft ganz schlecht“, an einer Verbesserung der Kommunikation müsse deshalb dringend gearbeitet werden, erklärte sie.


Annette Kellin

  
Source: Kirche-Oldenburg