Mit einer Spende in Höhe von 5.300 Euro will die August-Desenz-Drehorgelstiftung in Wilhelmshaven Projekte zur Integration von Flüchtlingen unterstützen. Den Scheck übergaben jetzt Brigitte Kunze und Dr. Eckart Bergheim vom Vorstand der Stiftung an den Leiter der evangelischen Familienbildungsstätte Rüdiger Schaarschmidt und an Gabriele Willich vom Familienzentrum West.
Mit Hilfe der Summe sollen neue Projekte angeschoben werden, die im Familienzentrum West angesiedelt sind. Das Familienzentrum wird in der Trägerschaft der evangelischen Familienbildungsstätte und des katholischen Caritasverbands geführt. Der christliche Hintergrund sei ein Beweggrund gewesen, die Spende hierher zu geben, sagte Brigitte Kunze. „Wer die Flüchtlingswelle in den Medien verfolgt sieht schnell, dass man hier helfen muss.“ Gleichzeitig gebe es aber viele Befürchtungen in der Bevölkerung, durch einen anderen Glauben und andere Lebensweisen überrollt zu werden. „Wir möchten auch zeigen, wir sind Christen, wir sind tolerant und offen und möchten auf dieser Basis Begegnungen mit den Asylsuchenden fördern.“
Hinter der August-Desenz-Drehorgelstiftung steht August Desenz, der in Wilhelmshaven und im Umland unermüdlich mit seiner Drehorgel unterwegs ist und dabei Spenden sammelt. Hatte die August-Desenz-Stiftung bereits vor einigen Wochen unter anderem Schulranzen für Flüchtlingskinder spendiert, so soll die jetzige Spende nicht in Ausstattungen fließen sondern vielmehr die Tür zu einem guten Miteinander der eingesessenen Bevölkerung in Wilhelmshaven und der Flüchtlinge führen. Dafür sollen zwei neue Projekte ins Rollen kommen, die Konzeption soll jetzt zügig vonstatten gehen. Gedacht sind die Projekte für Asylsuchende, die schon länger in der Stadt leben und hier besseren Anschluss finden möchten. Dabei sollen vor allem auch Männer angesprochen werden und durch erlebnisorientiertes Lernen eine Sprachförderung erfahren. Aber auch Wilhelmshavener Bürger sollen teilnehmen.
Gedacht sei an „Kochtopf international“, erklärte Schaarschmidt. Hier sollen beim Kochen praktische Dinge vom Einkaufen bis hin zur Gleichberechtigung beim Abwasch erfahren werden. Dass bei der Küchenarbeit und beim Essen viel praxisorientiert gesprochen wird, versteht sich von allein. Als zweites Projekt soll „Wilhelmshaven bewegt“ in Gang kommen. Hier sollen unter anderem Touren geplant werden, die es ermöglichen, das Umfeld besser kennenzulernen. Keinesfalls werde es hier um reines konsumieren gehen, immer stehe die Kommunikation im Vordergrund, erklärte Willich. „Es werden hier handlungsorientierter Spracherwerb und die Vermittlung von Werten wie sie bei uns selbstverständlich sind, Hand in Hand gehen“, sagte Schaarschmidt. Wann es genau losgeht, stand noch nicht fest, es soll aber in Kürze schon so weit sein.
Annette Kellin
Source: Kirche-Oldenburg