Hannover/Hamburg (epd). Die Hilfsorganisation «Ärzte ohne Grenzen» rechnet auch im neuen Jahr mit anhaltend hohen Flüchtlingszahlen in aller Welt. Es gebe noch viel zu tun, weil es immer noch viele Menschen in Not gebe, die auf Hilfe angewiesen seien, sagte der Präsident der deutschen Sektion, Volker Westerbarkey, zum Jahreswechsel dem Hörfunksender NDR Info. Als Beispiele nannte er die Situation der Rohingya im ostasiatischen Myanmar oder die Lage im Südsudan.
Westerbarkey forderte die Gesellschaft auf, ihre Einstellung gegenüber geflüchteten Menschen zu ändern. Es dürfe nicht als Erfolg gewertet werden, wenn möglichst wenig Menschen nach Deutschland kämen. «Sondern es ist ein Erfolg, wenn mehr Menschen Hilfe bekommen, die sie brauchen.»
Von der nächsten Bundesregierung erwartet Westerbarkey, dass sie in der Flüchtlingspolitik die Werte und Grundsätze aufrecht erhält, zu denen auch die humanitäre Hilfe gehöre: «Es sollte nicht um politischen Machterhalt gehen, um Prozentpunkte in den Wahlen, sondern darum, Menschen in Not zu helfen.» Westerbarkey sieht auch die Europäische Union in der Pflicht. Europa sei eine der reichsten und wohlhabendsten Regionen der Welt und müsse deshalb seiner Verantwortung gerecht werden.
Source: Kirche-Oldenburg