Bremerhaven (epd). Die Hochschule in Bremerhaven hat am Sonnabend ihre öffentliche «Klimaakademie» gestartet. In einer Reihe mit monatlichen Vorträgen geben regionale und überregionale Expertinnen und Experten vor Ort und im Livestream Einblicke in aktuelle Forschungsthemen geben. Den Auftakt machte die als Meereisphysikerin Stefanie Arndt vom Alfred-Wegener-Institut in Bremerhaven. Die Schnee-Expertin mahnte einen sofortigen globalen Stopp von CO2-Emmissionen an, um den Klimawandel zumindest zu verzögern.

In ihrem Vortrag berichtet Arndt von der jüngsten Expedition des deutschen Forschungs-Eisbrechers «Polarstern» in das antarktische Meereis. Anders als in der nördlichen Arktis, ziehe sich das Eis in der südlichen Antarktis noch nicht zurück. Allerdings fließe immer mehr warmes Wasser in die Region, was bereits heute dazu führe, dass das Eis brüchiger und dünner werde. Langfristig erwarteten die Expertinnen und Experten, dass das Eis von unten schmilzt und es zu einem Anstieg des Meeresspiegels kommt.

Bis zum Jahr 2100 prognostizierte Arndt einen globalen Anstieg der Meere um anderthalb Meter. Bis zum Jahr 2300 könnten es sogar drei bis sieben Meter sein. Doch obwohl der Klimawandel nicht zu stoppen sei, lohnten sich alle Maßnahmen zum Abbau von CO2-Ausstößen. «Die Poole schmelzen – aber wir können den Prozess verlangsamen.»

Weitere Gäste der Klimaakademie sind im November der Fischereiexperte Gerd Kraus vom Thünen-Institut und im Dezember die «Klimahaus»-Meteorologin Annika Brieber. Bei Kraus geht es um Fragen der nachhaltigen Fischerei, Brieber will Zusammenhänge zwischen Klimawandel und Wetterextremen aufzeigen.

Bei der Teilnahme der kostenlosen Akademietagungen in Präsenz ist kostenlos. Es gelte die 2G-Regel, hieß es. Weitere Informationen zur Klimaakademie gibt es unter www.hs-bremerhaven.de/klimaakademie. Dort sind auch ab sofort Anmeldungen möglich.
 

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Hochschule Bremerhaven startet «Klimaakademie»