Hannover (epd). Der Niedersächsische Landesschülerrat sieht die von der CDU-nahen Schüler Union geforderten Pooltestungen an den Schulen im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus kritisch. Der Mehraufwand stehe in keinem Verhältnis zu den zu erwartenden Ergebnissen, sagte der Vorsitzende des Landesschülerrates, Justus Scheper aus Hannover, am Sonnabend dem Evangelischen Pressedienst (epd). Viel wichtiger seien ausreichend viele Luftfilter in den Schulen, damit «Schüler nicht erneut frierend im Klassenzimmer sitzen werden».

Die Schüler Union hatte in der vergangenen Woche Pooltests gefordert, damit nicht länger einzeln daheim, sondern gemeinsam in der Schule getestet werde. Unter Aufsicht einer Lehrkraft sollten die Schüler zweimal pro Woche einen altersgerechten Lolli-Test machen, der anschließend klassenweise in einem Pool gesammelt und in Form eines anonymisierten PCR-Tests auf Infektionen kontrolliert werde. Sei der Sammelpool negativ, könne der Unterricht in den Folgetagen im Normalbetrieb stattfinden, auch ohne Maske.

Scheper betonte, dass auch der Landeschülerrat ein Ende der Maskenpflicht fordere – allerdings in einem Stufenmodell. Die Pflicht solle zunächst in den Abschluss-Jahrgängen fallen. Anschließend könnte die Maskenpflicht von oben nach unten erlassen werden.

Insgesamt stelle der Landesschülerrat den Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung ein «gutes Zwischenzeugnis» aus, sagte Scheper. Es bleibe jedoch abzuwarten, ob die Schülerinnen und Schüler einen vernünftigen Lernfortschritt erzielen könnten, wenn die Klassenzimmer durch das ständige Lüften weiterhin zu kühl blieben.

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Niedersächsischer Landesschülerrat lehnt Pooltestungen ab