Hannover (epd). Die hohen Energiekosten bringen die sozialen Einrichtungen laut karitativen Trägern in große finanzielle Schwierigkeiten, sodass Diakonie und Deutsches Rotes Kreuz die Versorgung der Bedürftigen gefährdet sehen. «Uns erreichen täglich Notsignale, dass unsere diakonischen Einrichtungen, wie Pflegeeinrichtungen und Kindergärten, aber auch Beratungsstellen und Betreuungsdienste, die explodierenden Betriebskosten nicht mehr bezahlen können und im schlimmsten Fall ihren Betrieb einstellen müssten», sagte Diakonie-Präsident Ulrich Lilie dem «RedaktionsNetzwerk Deutschland» (Samstag).
Lilie forderte Bund, Länder und Kommunen auf, dies zu verhindern: «Die Versorgung mit sozialen Dienstleistungen ist gefährdet und mit ihr die Versorgung genau jener Menschen, die in dieser Krise auf diese Unterstützung besonders angewiesen sind.»
Auch DRK-Präsidentin Gerda Hasselfeldt sieht die Versorgungssicherheit in Gefahr. «Viele Sozial,- Pflege-, und Gesundheitseinrichtungen kommen aufgrund der derzeit immer weiter steigenden Energie- und Lebenshaltungskosten in akute Bedrängnis.» Hasselfeldt mahnte einen Rettungsschirm in Form eines Sonderfonds an, um eine adäquate Versorgung und Unterstützung sicherzustellen: «Die Einrichtungen und Dienste der Freien Wohlfahrtspflege sind systemrelevant, denn sie sind unverzichtbar für unsere Gesellschaft», sagte sie dem RND.
Caritas-Präsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa berichtete von sozialen Einrichtungen, die sich Gedanken über Notstromgeneratoren machten und darüber, was zu tun sei, wenn die Energieversorgung in einem Altenheim tatsächlich zwei Tage zusammenbreche. Lösungen müssten schnell gefunden werden, «weil schon das Liquiditätsproblem einen Träger in die Knie zwingen kann, da ja gemeinnützige Einrichtungen nur begrenzte Rücklagen haben können».
Kirche-Oldenburg
Hohe Energiepreise gefährden Versorgung in sozialen Einrichtung