Hannover (epd). In Niedersachsen leiden mehr Menschen an Demenz als im Bundesdurchschnitt. Von den Versicherten der Kaufmännische Krankenkasse erkrankten 2014 in Niedersachsen 64 Prozent mehr an Alzheimer als noch im Jahr 2009, wie die Kasse am Montag in Hannover mitteilte. Bundesweit sei die Quote in dieser Zeit nur um 56 Prozent gestiegen. Verantwortlich für den Anstieg seien unter anderem eine höhere Lebenserwartung und die zunehmende Zahl älterer Versicherter. Bundesweit sind nach Angaben der Krankenkasse rund 1,5 Millionen Menschen an Demenz erkrankt.

Über die komplexen Ursachen des Anstiegs seien sich die Experten nicht einig, hieß es. Sie könnten auch nicht die regionalen Unterschiede erklären. In den westlichen Bundesländern liege die Steigerung bei 49 Prozent, in den östlichen Bundesländern bei mehr als 87 Prozent.

Demenz ist ein Sammelbegriff für mehr als 50 Erkrankungen, von denen Alzheimer die bekannteste ist. Bei den Krankheiten verlieren Gehirnzellen, die das Denken, Sprechen, Fühlen, Planen und Handeln steuern sollen, ihre Funktion und sterben ab. Zugleich produziert der Körper weniger Botenstoffe. Sie sollen die Informationen zwischen den Zellen transportieren.

Die Krankheit trete vor allem im fortgeschrittenen Alter auf, hieß es. 77 Prozent der Neuerkrankten seien mindestens 75 Jahre alt. Nur selten erkrankten die Menschen deutlich früher. Fälle, wie der frühere Manager des Fußballvereins Schalke 04, Rudi Assauer, oder der ehemalige Bayern-Stürmer Gerd Müller, seien untypisch.
Source: Kirche-Oldenburg