Ich finde ja, dass jedes Jahr immer etwas braucht, bis es in Gang kommt. Nicht nur, dass gerade noch etliche Urlaub oder Ferien haben. Die ersten Tage des Jahres sind immer so ein wenig langsamer. So als ob das Jahr erst auf Touren kommen muss, so als ob der Motor erst warm laufen darf.

Till Eulenspiegel begegnete einmal einem Fuhrmann, der fragte ihn nach dem Weg ins nächste Dorf. Eulenspiegel sah, dass die Achse des Wagens bald zu brechen drohte und sagte: “Wenn ihr langsam fahrt, werdet ihr an diesem Abend da sein. Wenn ihr schnell fahrt, werdet ihr es nicht vor Anbruch der Dunkelheit schaffen.” Darauf jagte der Fuhrmann los.

Das alles brauchen wir im neuen Jahr, das sich langsam warmfährt.

Hören, was wirklich gesagt wird.

Geduld für langsame Wegstrecken, Zeiten der Ruhe, Zeiten der Betrachtung, der Überlegung.

Um dann Stück für Stück weiter gehen ins Neuland.

Im Vertrauen darauf, dass dieses neue Jahr ein von Gott uns allen geschenkter Zeitraum ist.

Frank Morgenstern, Pastor der Christus- und Garnisonkirche Wilhelmshaven

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