Am ersten Freitag im März findet die weltweite ökumenische Basisbewegung christlicher Frauen, der Weltgebetstag für Frauen (WGT) statt. Es ist eine zentrale Veranstaltung über Konfessions- und Ländergrenzen hinweg.
   
Der Weltgebetstag ist viel mehr als ein Gottesdienst im Jahr! Der Weltgebetstag weitet den Blick für die Welt. Frei nach seinem internationalen Motto „informiert beten, betend handeln“ –„informed prayer, prayerful action“ – macht er neugierig auf Leben und Glauben in anderen Ländern und Kulturen. Allein in Deutschland besuchen Jahr für Jahr rund eine Million Frauen, Männer, Kinder und Jugendliche die Gottesdienste und Veranstaltungen rund um den Weltgebetstag. Ein wichtiger Aspekt des Weltgebetstags für Frauen ist die Kollekte, deren Einnahmen Frauen und deren Projekten auf der ganzen Welt helfen.  
   
Die Gottesdienstordnung bereiten in jedem Jahr Frauen eines anderen Landes vor. Den Gottesdienst für den WGT 2019 haben Christinnen aus Slowenien verfasst.
   
„Seine zentrale Bibelstelle ist das Gleichnis vom Festmahl (Lk 14,13-24). Wir sind eingeladen uns mit allen Menschen rund um den Globus an einen Tisch zu setzen und Platz zu machen, besonders für die, die niemand „auf dem Schirm hat“. Die Frauen aus Slowenien rufen uns zu: Kommt, alles ist bereit!“ Slowenien spielt eine interessante Rolle in Europa: Der junge Demokratie mit kommunistischem Erbe fällt es leicht, Mittlerin zwischen Ost und West, Nord und Süd zu sein, schließlich ist das Land schon lange Knotenpunkt internationaler Wanderungs- und Handelsströme (https://weltgebetstag.de).
  
Vorbereitung vor Ort
Die „Weltgebetstags-Saison“ beginnt mit den bundesweiten Werkstätte im Sommer des Vorjahres. Die dort mitmachenden Multiplikatorinnen tragen die neu gewonnenen Erkenntnisse und Ideen weiter auf die regionale Ebene. In vier Werkstätten entwickeln Frauen Ideen und Material für die Arbeitshefte, mit guten Anregungen und Methoden für den Gottesdienst.  
   
Von dort wieder geht es weiter zu regionalen Vorbereitungen bis hin zu den Treffen in den Gemeinden vor Ort. An den Vorbereitungstreffen im Kirchenkreis Oldenburg, Freitag und Sonnabend, 18. und 19. Januar begegneten sich wieder über 100 Frauen verschiedener christlicher Konfessionen und unterschiedlichen Alters aus aus allen Kirchenkreisen. Im Gemeindehaus der Versöhnungskirche an der Kranbergstraße in Oldenburg sangen sie gemeinsam die Lieder, und lernten Land und Frauen sowie den Ablauf der Gottesdienstordnung des Weltgebetstages (WGT) kennen.
   
„Wir sind ökumenisch unterwegs“, stellte Andrea Gärtig bei ihrer Begrüßung fest. Die Diakonin, Referentin für gemeindebezogene Frauenarbeit, Evangelische Frauenarbeit der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg, zeichnet sich verantwortlich für diese jährlich wiederkehrende wichtige Veranstaltung. Gemeinsam mit Frauen des Teams des ökumenischer Arbeitskreises.
   
Der Ablauf begann mit den Liedern der Gottesdienstordnung. Insa Meier, Kreiskantorin für den Ev.-luth. Kirchenkreis Oldenburg stimmte ein und begleitete auf den Piano: „Die Lieder sind nicht schwer, sie sind fröhlich und können auch getanzt werden.“ Sie gab während des Singens viele Tipps für kleine Änderungen und Begleitung durch Instrumente.  Interessierte können sich auf der  Web-Site Seite des WGT (https://weltgebetstag.de/aktueller-wgt/slowenien/materialien-downloads/) einzelne Stimmen und Anleitung für die Begleitinstrumente herunterladen.

„Es ist in der Schöpfungsgeschichte Samstagnachmittag, gleich ist Sonntag. Vor den Füßen Gottes stand eine kleine Gruppe Menschen, denen noch kein Land zugewiesen war. Sie erhielten ein Kleines Stückchen von einem kleinen Land, mit hohen Bergen, toller Natur, etwas Meer, aber sehr schön. So entstand Slowenien“, erzählte Andrea Gärtig die Entstehung von Slowenien. „Wir möchten Ihnen das Thema ans Herz legen, die Ideen und Anregungen des Plenums und der Workshops mitzunehmen. Zu der biblischen Geschichte Bezug zu nehmen und den Blick darauf zu richten.“
   
Fünf Frauen stellten stellvertretend Frauen des Landes und ihren Alltag vor, um so der Gemeinde den Alltag der Frauen von Slowenien näher zu bringen. Das Titelbild des WGT 2019 spiegelt das Leben der Frauen in Slowenien wieder, dargestellt durch  Gegenstände und Aufschriften auf einem gedeckten Tisch in der Mitte des Raums im Gemeindesaal.
   
Gesprächsimpulse regte die Diakonin Gärtig durch Murmelgruppen an. In kleinen Gruppen diskutierten die Frauen, wie bei ihnen die Vorbereitung zum WGT abläuft, wie sie mit neuen Interessierte gewinnen können und wie offen sie für Veränderungen sind. „Jede Meinung ist wichtig und wertvoll, es gibt keine festen Plätze und Rollen“, fasste Andrea Gärtig das Ergebnis zusammen. „Der Weltgebetstag ist ein tolles Mitmachmodell und zeitlich begrenzt. Hier sollten wir besonders um junge Frauen werben. Wir dürfen in den Vorbereitungsgruppen nicht sagen, wir sind genug, wir brauchen keine neuen Mitarbeiterinnen das ist nicht zeitgemäß. Wir sind gemeinsam unterwegs und alle sind eingeladen.“
   
In den vier Workshops Frauen und Religion, Land und Leute, Kreatives Gestalten und Bibelarbeit nahmen die Frauen viele Anregungen und Ideen mit, die am 1. März in zahlreichen Gottesdiensten in den Kirchen und Gemeindehäusern umgesetzt werden. Eingeladen sind dazu dann alle Frauen und Männer, Jugendliche und Kinder.

   
Informationen zu Titelbild und Künstlerin zum Weltgebetstag 2019
„Zum Titelbild von Rezka Arnuš Wenn wir auf das Bild von Rezka Arnuš schauen, sehen wir in der Mitte einen halbrunden Tisch, mit einer hellen Tischdecke. Den Rand schmücken rote, typische Volksstickereien. Auf dem Tisch liegt ein Stück Potica, das nationale Kuchengericht: ein gewickelter Hefeteig mit Nussfüllung. Die Trauben stehen für die verschiedenen slowenischen Weinbaugebiete, sind aber auch ein Hinweis auf die Probleme des Alkoholismus. Als Liebesbotschaft liegt auf diesem Tisch ein Lebkuchenherz aus einheimischem Honig und mit einer Nelke verziert – der slowenischen Nationalblume. Der grüne Hintergrund des Bildes steht für die Natur Sloweniens mit seinen Feldern und Wäldern. Am oberen Bildrand bewegen sich Frauen in slowenischer Tracht. Sie tragen Hauben und Schals aus Spitze. Aber wir sehen auch Menschen, die am Rand der Gesellschaft leben. Stellvertretend dafür stehen Kinder, eines auf dem Arm seiner geflüchteten Mutter, ein blindes Mädchen, ein tauber Junge und ein spastisch gelähmtes Mädchen. An sie ergeht die herzliche Einladung, warme Farben drücken ihre Freude aus. Annette Thaut Rezka Arnuš, aus deren Hand wir dieses Bild erhalten, ist selbst fast blind. Bei gutem Licht sieht sie gerade mal 5% von dem, was eine normale Sehfähigkeit erkennen kann…“ (Website Weltgebetstag). Hier gibt es einen kurzen Film über die Künstlerin: https://www.youtube.com/watch?v=Ev5mJqhB5_I

   
Die Idee des Weltgebetstags
Ein Gebet wandert über 24 Stunden lang um den Erdball …
… und verbindet Frauen in mehr als 120 Ländern der Welt miteinander!
Über Konfessions- und Ländergrenzen hinweg engagieren sich christliche Frauen in der Bewegung des Weltgebetstags. Gemeinsam beten und handeln sie dafür, dass Frauen und Mädchen überall auf der Welt in Frieden, Gerechtigkeit und Würde leben können. So wurde der Weltgebetstag in den letzten 130 Jahren zur größten Basisbewegung christlicher Frauen.

Immer am ersten Freitag im März beschäftigt sich der Weltgebetstag mit der Lebenssituation von Frauen eines anderen Landes. Christliche Frauen, z.B. aus Ägypten, Kuba, Malaysia oder Slowenien wählen Texte, Gebete und Lieder aus. Diese werden dann in weltweiten Gottesdiensten auf 88 Sprachen in 108 Ländern (2018) gefeiert.
   
Alle sind eingeladen! In Gemeinden vor Ort werden diese Gottesdienste gemeinsam vorbereitet von Frauen unterschiedlicher christlicher Konfessionen. Allein in Deutschland besuchen Jahr für Jahr rund eine Million Frauen, Männer, Kinder und Jugendliche die Gottesdienste und Veranstaltungen rund um den Weltgebetstag.
   
Frauen bewegen Ökumene! Durch das gemeinsame Engagement beim Weltgebetstag lernen sich Frauen unterschiedlicher christlicher Konfessionen kennen und schätzen. In vielen Städten und Dörfern gibt es dank des Weltgebetstags seit vielen Jahrzehnten enge Kontakte zwischen den Kirchengemeinden. Beim Weltgebetstag engagierte Frauen reden nicht nur über Ökumene und Solidarität – sondern sie leben sie!

Kollekten und Spenden stärken Frauen weltweit!  
Gastfreundschaft, Gebete und Erfahrungen: Beim Weltgebetstag teilen Menschen rund um den Erdball solidarisch und auf Augenhöhe miteinander. Ein wichtiges Zeichen dieser Solidarität mit Frauen und Mädchen weltweit ist die Kollekte aus den Gottesdiensten.
   
Der Großteil der jährlichen Kollekten und Spenden aus Deutschland kommt Frauen- und Mädchenprojekten auf der ganzen Welt zugute. Seit 1975 konnten so über 6.000 Projekte in rund 150 Ländern weltweit mit ca. 69 Mio. Euro unterstützt werden.

Weltgebetstag 2019 mit Kindern und  Jugendlichen vorbereiten und feiern
Das Kinder- und Jugendmaterial entführt alle Interessierten Jahr für Jahr in ein anderes Land. Mit seinen kreativen Ideen und umfangreichen Zusatzangeboten erfreut es sich seit Jahren großer Beliebtheit. Das Heft „Bausteine Kindergottesdienst 2019“ kann bestellt werden unter: Menüpunkt „Materialien und Downloads“. Dort finden sich dann auch alle im Heft angekündigten Downloads zum Basteln, Mitsingen und Weiterarbeiten. Anregungen für Jugendlliche gibt es im Heft „Ideen“
(https://weltgebetstag.de/aktueller-wgt/slowenien/materialien-downloads/downloads-aus-bausteine-kindergottesdienst/).
   
Seminar „Weltgebetstag mit Kindern feiern“
Viele Teams für Kindergottesdienst oder Kinderkirche integrieren den Weltgebetstag in ihre Angebote ab März bis zum Sommer. Im Jahr 2019 sind wir im europäischen Slowenien zu Gast. Wir haben es also nicht weit. „Kommt, alles ist bereit!“ lassen wir uns einladen – im biblischen Gleichnis und von den slowenischen Frauen. In diesem Seminar entdecken wir Land und Leute, Flora und Fauna, Kinder und Erwachsene und natürlich die zugrundeliegende biblische Geschichte. Wir lassen uns gemeinsam zu einer ungewöhnlichen Form von Gottesdienst inspirieren und erproben Elemente aus der Arbeitshilfe „Bausteine Kindergottesdienst“. Und wie immer erfinden wir weitere Ideen für die Umsetzung des Weltgebetstagsthemas in der Kirche mit Kindern.
   
Zu dem Seminar sind ehrenamtlich und hauptberuflich Engagierte in der Kirche mit Kindern  eingeladen.
Freitag, 8. Februar von 17.00 bis 20.30 Uhr
Martin-Luther-Kirche, Eupener Str. 4, 26127 Oldenburg.
Leitung: Eva Brunken, Bildungsreferentin im Landesjugendpfarramt, eva.brunken@ejo.de
Bärbel Romey
Source: Kirche-Oldenburg