Die Jugendarbeit im Kirchenkreis Friesland-Wilhelmshaven steht wieder auf sicheren Füßen. Das berichtete der Regionaljugendreferent Herko Zobel bei der Synode für den Kirchenkreis Friesland-Wilhelmshaven (rund 86.000 Gemeindeglieder in 31 Kirchengemeinden), die am Sonnabend in Jever tagte. Die Stellenkürzung von 7,5 auf nun sieben Stellen hatte für Unruhe gesorgt, nun aber laufe alles wieder in glatten Bahnen.

Ab Januar werden die sieben Stellen mit sieben Diakonen besetzt sein, alle sind also in Vollzeit beschäftigt. Um der neuen Situation gerecht zu werden, mussten die Bezirke neu aufgeteilt werden, jetzt gehören das Wangerland mit Wangerooge und Schortens zum Bezirk Jever, Sande und die friesische Wehde zum Bezirk Varel, außerdem gibt es noch   Wilhelmshaven. In jedem Bezirk sind zwei Diakone tätig, darüber hinaus gibt es den Regionaljugendreferenten, denn auf Kirchenkreisebene sind zum Beispiel Schulungen und Freizeiten angesiedelt. Zobel betonte, es sei wichtig, jeder der 31 Kirchengemeinden einen festen Ansprechpartner an die Seite zu stellen. Nun seien die neuen Strukturen gefunden, nun müsse von Seiten des Oberkirchenrates aber auch zugelassen werden, dass sich diese bewähren könnten. Im Kirchenkreis wird befürchtet, dass sich möglicherweise schon wieder neue Strukturreformen von Oldenburg aus anbahnen könnten. Kreispfarrer Christian Scheuer unterstrich, dass es zwingend notwendig sei, erstmal Ruhe einkehren zu lassen.

Wichtiges Thema war auch die Flüchtlingsarbeit. Hier ist seit Anfang des Jahres Miguel-Pascal Schaar tätig, seine Stelle ist bei der Christus- und Garnisonkirche (Wilhelmshaven) angesiedelt und zunächst auf ein Jahr befristet. Schaar berichtete bei der Synode über seine Arbeit und erklärte, dass sich vieles verändert habe, jetzt gehe es zum Beispiel weniger um Wohnungssuche als vielmehr um Integration und um Stärkung von Ehrenamtlichen und von Erziehern, denn bei Kindern und Erwachsenen träten nun verstärkt die Traumata an den Tag. Der Kirchenkreis beabsichtigt, die Stelle um ein Jahr zu verlängern und gleichzeitig von 35 Stunden auf 38 zu erweitern, ist dafür aber auf die Mitfinanzierung durch den Oberkirchenrat angewiesen. In der Landessynode, die ab Donnerstag tagt, soll darüber beraten werden. Rund 40.000 Euro sind nötig, die Hälfte davon wird über Bundesmittel und die Kirchengemeinde getragen, die andere Hälfte müsste aus Oldenburg fließen.

In Punkto Pfarrstellenverteilung will der Kirchenkreis sein Konzept bei der Landessynode vorstellen. Zukünftig sollte die Anzahl der Pfarrer vom Oberkirchenrat vorgegeben werden, der Aufgabenbereich aber im Kirchenkreis zugeschnitten werden. „Wir trauen uns diese Aufgabe nicht nur zu, wir wissen, dass wir das können, denn wir vor Ort wissen genau, wo was nötig ist“, erklärte Scheuer. Oberkirchenrat Detlef Mucks-Büker, der als Gast bei der Kreissynode war, sei dem Konzept sehr offen begegnet, berichtete Scheuer.
Annette Kellin

Source: Kirche-Oldenburg