Oldenburg (epd). Unter den Klängen von Alphörnern hat am Sonnabend Deutschlands größte nicht-kommerzielle Kinder- und Jugendbuchmesse «Kibum» begonnen. «Grüezi! Kibum trifft Schweiz» lautet das Motto zur 49. Auflage der Messe, zu der bis zum 21. November wieder Tausende junge und erwachsene Lesebegeisterte erwartet werden, um in den mehr als 2.200 Neuerscheinungen der Kinder- und Jugendliteratur aus dem deutschsprachigen Raum zu schmökern.

 

Begleitet wird die Messe im Oldenburger Kulturzentrum PFL von einem vielfältigen Begleitprogramm mit insgesamt rund 250 Einzelveranstaltungen, erläuterte die Leiterin des städtischen Kulturamtes, Christiane Cordes. Dazu zählten Ausstellungen, Lesungen, Workshops, Musik, Theater und ein Kinderfilmfestival. Zahlreiche Schweizer Autoren und Illustratorinnen werden ihre Arbeiten vorstellen und auch Kitas und Grundschulen besuchen.

 

Die Kibum wolle einen essenziellen Beitrag zur Leseförderung leisten, betonte Cordes. Jüngste Studien zeigten, dass bundesweit mehr als drei Millionen Kinder nicht richtig lesen können. Darum sei die Nominierung der Kibum für den Deutschen Lesepreis 2024 eine Ehre.

 

Alle für die Kibum eingeworbenen Bücher können ab sofort im Internet unter www.kibum.de eingesehen werden, berichtete Christian Kühn vom Bibliotheks- und Informationssystem der Oldenburger Universität. Dort seien Leseproben und weitere Informationen zu finden.

 

Kühn zufolge spiegeln die Werke der Autorinnen und Autoren Alltagserfahrungen von Kindern und Jugendlichen wider. Zudem seien sie gesellschaftliche und politische Seismografen. Darum zählten etwa der Umweltschutz und Umweltsünden, Krieg und Frieden oder gesellschaftliche Teilhabe zu den wichtigen Themen der Kinder- und Jugendliteratur. «Demokratiebildung beginnt bereits im Kindergarten», sagte der Kinderbuchexperte. «Dort müssen die Kinder lernen, zu teilen.»

 

Traditionell wird während der Messe am 20. November wieder der mit 8.000 Euro dotierte «Kibum-Preis» verliehen. In diesem Jahr seien 232 Erstlingswerke, darunter 147 Manuskripte und 85 bereits verlegte Bücher eingereicht, von der Jury gesichtet und beurteilt worden. Die Auszeichnung gilt als einer der wichtigsten Jugendbuchpreise in Deutschland und wird jährlich an Autoren und Illustratoren verliehen, die erstmals mit einem eigenständigen Werk an die Öffentlichkeit treten.

Kirche-Oldenburg
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