Osnabrück (epd). Die Kirchen in Niedersachsen hoffen auf einen Neubeginn für Gottesdienste ab dem 10. Mai. «Wir bitten darum, sobald wie möglich wieder stufenweise Andachten und Gottesdienste in unterschiedlicher Form anbieten zu können», schreiben die evangelischen und katholischen Bischöfe in einem Brief an Ministerpräsident Stephan Weil (SPD), der dem epd vorliegt. Im Zusammenhang mit den bereits in anderen Bereichen vollzogenen Lockerungen hielten sie dies für verantwortbar. Weil deutete am Donnerstag in einer Rede im Landtag an, dass unter bestimmten Bedingungen möglicherweise schon bald wieder Gottesdienste gefeiert werden könnten.
Ein Sprecher der evangelischen Kirchen-Konföderation sagte dem epd, noch liefen Gespräche sowie Abstimmungen zwischen Bund und Ländern, darum sei ein Neustart vor dem 10. Mai nicht realistisch. Die Kirchen arbeiteten bereits an Schutzkonzepten und den nötigen Hygienemaßnahmen. «Es werden keine normalen Gottesdienste sein. Es gibt weiterhin Beschränkungen.»
In ihrem Brief an Weil und weitere Minister betonen die Konföderation und das Katholische Büro Niedersachsen: «Gottesdienste sind essenzieller Ausdruck persönlicher Spiritualität und kirchlicher Gemeinschaft; sie bieten Raum für Fragen des Lebens, der Vergewisserung und Hoffnung.» Die Kirchen werben dafür, dass auch Trauerfeiern wieder in geeigneten Kapellen stattfinden sollten und Trauungen, Taufen, Firmungen oder Konfirmationen möglich sein sollten. Der Brief ist unterschrieben von Landesbischof Ralf Meister aus Hannover und dem Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode.
Weil betonte, die Gespräche zwischen Politik und Kirche liefen gut. «Ich hoffe, dass es sehr schnell eine Verständigung darüber geben kann, unter welchen Voraussetzung Gottesdienste und andere Formen der Religionsfreiheit wieder möglich sein können», sagte der Ministerpräsident in einer Regierungserklärung.
Source: Kirche-Oldenburg