Ditzum/Kr. Leer (epd). Die evangelisch-reformierte Kirchenpräsidentin Susanne Bei der Wieden hat zum Himmelsfahrtsfest die Kraft des Glaubens betont. «Hier spannen wir das große Panorama auf, vor dem wir unsere Wirklichkeit verstehen und die Ereignisse in der Welt deuten», sagte sie am Donnerstag bei einem ökumenischen Gottesdienst unter freiem Himmel im ostfriesischen Ditzum bei Leer.
Das betreffe politische Fragen ebenso wie das persönliche Geschick. «Im Glauben wagen wir es, gegen alle Waffengewalt in der Welt zu mahnen: Verliert den Frieden nicht aus dem Blickfeld», sagte Bei der Wieden laut Redemanuskript. Im Glauben setzten sich Christen auch für den Klimaschutz und für den Erhalt der Schöpfung ein: «Wir wissen, dass wir die Welt nicht retten werden – und vertrauen doch darauf, dass unser Handeln etwas bewirkt.»
Der Glaube gebe Kraft zum Weitergehen bei Niederlagen und auch zur Hoffnung am Sterbebett, ergänzte die Theologin. «Im Glauben überwinden wir uns und gehen auf den Nachbarn zu – auch wenn er den Streit sucht.» Die Erfahrung von Himmelfahrt bedeute das «Ausbrechen aus der Erdenschwere», sagte die Kirchenpräsidentin mit Blick auf die biblische Geschichte von der Aufnahme Jesu in den Himmel vor den Augen seiner Jünger. So könnten Christen im übertragenen Sinne «ein Stück Himmel erleben».
Die Kirchen im ostfriesischen Rheiderland laden jedes Jahr zu einem ökumenischen Open-Air-Gottesdienst in den Hafen nach Ditzum ein. Die diesjährige Predigerin Susanne Bei der Wieden steht seit zwei Jahren an der Spitze der Evangelisch-reformierten Kirche mit Sitz in Leer.
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Kirchenpräsidentin betont an Himmelfahrt die Kraft des Glaubens