Hannover (epd). Hitze und Trockenheit des vergangenen Sommers haben den niedersächsischen Wäldern weiter zugesetzt. Der aktuelle Waldzustandsbericht zeige einen Höchststand an stark geschädigten und abgestorbenen Bäumen. «Die Krise ist nicht nur nicht überstanden, sondern hat sich weiter verschärft», sagte Niedersachsens Forstministerin Miriam Staudte (Grüne) am Montag in Hannover bei der Vorstellung des Berichts für 2022.

 

Der Gesundheitszustand der Waldbäume zeige sich in den lichter werdenden Baumkronen und den vielen abgestorbenen Bäumen dieses Jahres, hieß es. Die Kronenverlichtung verharre auf dem hohen Niveau, das erstmals 2019 erreicht wurde. Der Anteil stark geschädigter Bäume sei im laufenden Jahr mehr als doppelt so hoch wie im langjährigen Mittel. Die Absterberate sei nochmals auf 0,75 Prozent angestiegen und liege nun um das Vierfache über dem Mittelwert seit 1984. Besonders betroffen seien Fichten.

 

Staudte kündigte an, sie wolle die Waldfläche weiter erhöhen, um mehr klimarobuste und artenreiche Laub- und Laubmischwälder wachsen zu lassen. Dafür solle die Forschung an der Nordwestdeutschen Forstlichen Versuchsanstalt verstärkt werden. Außerdem solle der klimaangepassten Waldumbau sowie die forstliche Beratung besser gefördert werden.

 

Das Landwirtschaftsministerium veröffentlicht jährlich einen Waldzustandsbericht. Er dokumentiert die Belastungen durch schädliche Stoffe, Witterung und Klimawandel sowie durch schädliche Insekten und Pilze für die Wälder und die Waldböden.

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Krise der Wälder in Niedersachsen hat sich verschärft