Die Meldungen über Armutsflüchtlinge, die auf abenteuerlichen und oft lebensgefährlichen Wegen versuchen nach Europa zu kommen, reißen nicht ab. In dem Buch „Im Meer schwimmen Krokodile“ wird die wahre Geschichte eines Jungen geschildert. Seine Mutter schmuggelt den 10-jährigen aus Afghanistan nach Pakistan, weil sie als Angehörige einer Minderheit um sein Leben fürchtet. Dort überlässt sie ihn seinem Schicksal. Der Junge sucht sich seinen Platz als Straßenhändler. Später macht er sich dann auf den unvorstellbar schwierigen und jahrelangen Weg nach Europa. Er überquert über Wochen vereiste Gebirgspässe, arbeitet schwer auf dem Bau, verbringt Tage eingequetscht in einem Hohlraum unter einer LKW-Ladefläche und überquert in einem Freizeitgummiboot das Mittelmeer. Das er das alles überlebt hat, ist ein Wunder. Seine Geschichte ist ein Stück bittere Zeitgeschichte. Im Jahr 2014 sind allein in Deutschland ca. 10.000 sogenannte unbegleitete minderjährige Flüchtlinge registriert worden. Und die Zahl steigt zunehmend. Einer von ihnen ist der zehnjährige Afghane, seine Geschichte erzählt von Armut und Sorge, von Gefahr und großem Mut und nicht zuletzt von der unstillbaren Sehnsucht nach lebenswürdigen Lebensumständen.
Inken Hansen
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