Hannover (epd). Das Land Niedersachsen will die 97 Jugendwerkstätten und 44 «Pro-Aktiv-Center» auch zukünftig weiter mit eigenen Mitteln fördern. «Es ist uns sehr wichtig, diese Strukturen zu erhalten», sagte Sozialministerin Carola Reimann (SPD) am Donnerstag auf einer Fachtagung in Hannover. Die Jugendwerkstätten unterstützten Jugendliche in besonderen Problemlagen beim Einstieg in den Beruf.

Gemeinsam mit Vertretern der Jugendhilfe und kommunalen Partnern will das Sozialministerium ab kommenden Januar Wege suchen, die Zukunft der Jugendwerkstätten vor allem in der Übergangsphase nach dem Ende der aktuellen Förderperiode im Jahr 2020 zu sichern. Bis Mitte 2019 sollen Ergebnisse vorliegen.

Zwischen 2014 und 2020 gibt das Land für Jugendwerkstätten und Pro-Aktiv-Center nach Angaben des Sozialministeriums etwa 15 Millionen Euro jährlich aus, etwa den gleichen Betrag stellt der Europäische Sozialfonds zur Verfügung. Ohne die Mittel der Europäischen Union hätte das Land die Finanzierung der Jugendhilfe-Angebote nicht gestemmt, sagte Reimann.

Laut Karin Beckmann vom niedersächsischen Ministerium für Europaangelegenheiten ist ab 2021 unter anderen aufgrund des Brexits sowie der Wirtschaftsdaten in Deutschland zu erwarten, dass die Mittel des Europäischen Sozialfonds erheblich gekürzt werden.

Die Landesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege in Niedersachsen forderte das Land daher auf, ein eigenes Programm zur Förderung von Jugendwerkstätten und Pro-Aktiv-Centren außerhalb des Europäischen Sozialfonds zu schaffen.

Source: Kirche-Oldenburg