Hannover (epd). Die niedersächsische Landesbehindertenbeauftragte, Petra Wontorra, hat mehr Unterstützung für autistische Kinder in den Schulen gefordert. Auch sie müssten von der schulischen Inklusion profitieren, sagte Wontorra am Donnerstag in Hannover. Eltern autistischer Kinder beklagten immer häufiger zu große Klassen, häufigen Personalwechsel und eine Reizüberflutung ihrer Kinder. Am Montag (2. April) ist der Welt-Autismustag. Er wurde 2007 von den Vereinten Nationen eingeführt.
Damit die Inklusion für alle Schüler gelingen könne, seien besondere Lehr- und Lernmaterialien und Rückzugsmöglichkeiten nötig, unterstrich Wontorra. Außerdem brauche Niedersachsen mehr pädagogische Fachkräfte mit entsprechenden Zusatzqualifikationen. Weiter plädierte die Landesbeauftragte für regionale Anlaufstellen, die Eltern unter anderem bei Behördengängen und Anträgen unterstützen könnten.
Experten schätzen die Zahl der an Autismus erkrankten Menschen auf etwa ein Prozent der Bevölkerung. Autismus ist eine Entwicklungs- und Informationsverarbeitungsstörung. Autisten haben oft Probleme, sich Zeit einzuteilen, selbstständig zu handeln und flexibel auf Ereignisse zu reagieren. Jede Veränderung ihrer Umwelt wühlt Autisten stark auf. Am liebsten kapseln sie sich ab und ziehen sich in sich selbst zurück – daher auch die Bezeichnung «Autismus», die sich vom griechischen Wort für «selbst» ableitet.
Source: Kirche-Oldenburg