Oldenburg (epd). Die Landesbibliothek Oldenburg zeigt erstmals zwei Miniaturen, die der Künstler Albrecht Dürer (1471-1528) eigenhändig in Bücher seines Freundes und Humanisten Willibald Pirckheimer (1470-1515) gezeichnet haben soll. Eines der beiden Werke wurde erst im Juni in der Oldenburger Bibliothek entdeckt, teilte das Haus am Freitag mit. Die zweite Zeichnung sei eine Leihgabe der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek Hannover. Besucher hätten so die Möglichkeit, die beiden Buchmalereien unmittelbar im Original zu vergleichen. Die Ausstellung ist vom 16. September bis 29. Oktober zu sehen.

 

Die beiden Zeichnungen stammen nach Angaben der Landesbibliothek aus einer Gruppe von insgesamt 14 Büchern, die 1634 von den Erben Pirckheimers an einen holländischen Sammler verkauft wurden. Alle diese Bücher seien von Dürer auf der Titelseite verziert worden. Mit dem Oldenburger Fund sei nun der Verbleib von sieben dieser Bücher bekannt. Drei befinden sich in der Königlichen Bibliothek Kopenhagen, eines in der Bibliothek der Harvard University in Boston, eines in der National Gallery of Art in Washington D.C. und eines in der hannoverschen Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek.

 

Die Ausstellung wird von einem Vortragsprogramm unter dem Titel «Albrecht Dürer, Willibald Pirckheimer, Aldus Manutius und die Liebe zum Buch» begleitet, hieß es. Experten verschiedener Fachrichtungen beleuchten dabei die Beziehungen der drei großen Renaissance-Persönlichkeiten und ihre Leidenschaft für Bücher. Zu sehen ist auch die Kabinettausstellung «Bücherschätze der venezianischen Renaissance aus der Offizin des Aldus Manutius». Mantius (1449-1515) war ein venezianischer Buchdrucker und Verleger und der zu seiner Zeit bedeutendste Drucker griechischer Texte.

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Landesbibliothek zeigt erst kürzlich entdeckte Dürer-Miniaturen