Eschede/Kr. Celle (epd). Der hannoversche Landesbischof Ralf Meister hat der Opfer des Zugunglücks von Eschede vor 25 Jahren gedacht. «Es waren Tage, die ein ganzes Land in Schock versetzten», sagte er am Donnerstag zum Jahrestag der Katastrophe am 3. Juni. Zugleich würdigte der Bischof den Einsatz von Notfallseelsorgerinnen und -seelsorgern am Unfallort. «Sie haben zugehört, getröstet, Halt gegeben. Dafür gebührt ihnen großer Dank und Respekt.» Meister nimmt am Sonnabend an der Gedenkfeier in Eschede teil.

 

Das erste Entsetzen sei bald in eine Stimmung des Mitgefühls und der tiefen Trauer gemündet, erinnerte sich der Landesbischof und wiederholte Worte aus einer Morgenandacht, die er am Tag nach dem Unglück im NDR3 gehalten hatte: «Wir können nichts sagen. Nur die Hoffnung: Die Verletzten mögen gesund werden, die Angehörigen getröstet, die Toten bei Gott ruhen.»

 

Als Redner bei der Gedenkfeier am Sonnabend werden nach Angaben der Deutschen Bahn auch Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP), sein niedersächsischer Amtskollege Olaf Lies (SPD), der Sprecher der Selbsthilfe Eschede, Heinrich Löwen, sowie Bahnchef Richard Lutz erwartet.

 

Am 3. Juni 1998 entgleiste der ICE 884 «Wilhelm Conrad Röntgen» auf seiner Fahrt von München nach Hamburg bei Tempo 200 an einer Weiche am südlichen Ortsrand von Eschede in Niedersachsen. Bei dem schwersten Zugunglück in der bundesdeutschen Geschichte starben 101 Menschen, mehr als 100 wurden verletzt.

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Landesbischof Meister gedenkt der Opfer des Zugunglücks von Eschede