Braunschweig (epd). Die in diesen Tagen wütenden Sturm- und Orkantiefs «Xandra», «Ylenia» und «Zeynep» werden voraussichtlich vor allem Nadelwälder schädigen. Zwar sei eine Schadenseinschätzung aktuell noch nicht möglich, sagte Mathias Aßmann, Sprecher der Niedersächsischen Landesforsten in Braunschweig auf Anfrage des Evangelischen Pressedienstes (epd). Da Nadelbäume aber im Vergleich zu den im Winter kahlen Laubbäume eine größere Angriffsfläche böten, seien sie meist auch stärker betroffen.
«Ist der Boden wie derzeit tendenziell eher aufgeweicht, können Bäume durch den Sturm entwurzelt werden», sagte Aßmann. Doch auch Bäume, die den Sturm augenscheinlich unbeschadet überstehen, könnten abgerissene Wurzeln haben. «Ihre Stabilität und Vitalität ist dann beeinträchtigt und es entstehen Eintrittspforten für zum Beispiel Fäulepilze», sagte Aßmann.
Im Zusammenhang mit der Borkenkäferplage sei es wichtig, vom Sturm geschädigte Bäume aufzuarbeiten, bevor sich Borkenkäfer darin vermehren können. «Borkenkäfer profitieren von geschwächten oder umgestürzten Bäumen, die ihnen Brutraum bieten», erläuterte Aßmann. Ideale Bedingungen finde der Borkenkäfer allerdings vor allem bei warmer Witterung.
Die Landesforsten warnen angesichts der aktuellen Orkantiefs weiter vor dem Betreten der Wälder. Autofahrer sollten Straßen durch Waldgebiete meiden und sichere Umwege wählen, Spaziergänger in Harz, Heide und an der Küste auf baumfreie Bereiche ausweichen. Als Folge der mehrjährigen Dürre befänden sich in den Baumkronen mehr abgestorbene Äste und trockene Kronenteile, die herunterbrechen könnten.
Der Deutsche Wetterdienst warnt, dass noch bis zum Samstag mit Sturm gerechnet werden muss.
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Landesforsten: Nadelbäume von Sturm besonders betroffen