„Daniela, Du bist doch eine selbstbewusste und moderne Frau. Kannst Du mir erklären, warum Du freiwillig in einem System arbeitest, in dem Du nicht die gleichen Rechte hast wie Männer?“ Berechtigte Frage, oder? Fand ich auch. Ähnlichen Fragen sehen sich viele Menschen gegenüber, die zur LGBTQ-Community gehören und die katholische Kirche als Arbeitgeberin haben. Unter dem Hashtag #outinchurch haben sich nun viele geoutet. Geoutet als ArbeitnehmerInnen, die privat nicht so leben, wie kirchliche Vorgaben es von ihnen erwarten. Ich finde ihren Schritt in die Öffentlichkeit extrem mutig und extrem überfällig, dass sich nun endlich etwas ändert. 

Was sie wohl auf diese Frage antworten? Ich versuche immer zu erklären, dass ich die ungleiche Behandlung selbstverständlich nicht richtig finde. Mir persönlich bleibt aber nichts verwehrt, denn ich wollte nie Priester werden. Das Entscheidende ist für mich aber die Botschaft, die die VertreterInnen der Kirche verbreiten. Der Glaube, den wir haben dürfen und der alle Menschen froh und frei machen soll. 

In der Bibel steht es so: „Die Freude am Herrn ist eure Stärke.“ Daran richte ich mich aus, daher kommt meine Kraft und meine Zuversicht.

Daniela Surmann, Pastoralreferentin in der Pfarrei St. Willehad
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