Mit einem Themenjahr will die hannoversche Landeskirche
2019 dazu ermutigen, neue Wege gegen zunehmenden Stress, Überforderung und Arbeitsverdichtung zu gehen. «…um des Menschen willen – Zeit für Freiräume 2019» lautet der Titel der Kampagne. «Wir geben diesen Impuls, weil wir in unserer Kirche wie in unserer Gesellschaft manche Atemlosigkeit und Erschöpfung wahrnehmen», sagte der Stader Regionalbischof Hans Christian Brandy am Montag.
Die Initiative wolle bewusst einen Gegenakzent gegen das «Immer mehr und immer schneller» setzen, verdeutlichte Brandy. Er wünsche sich, dass der Impuls Nachdenken, Durchatmen und neue geistliche Erfahrungen ermögliche. «Ich möchte vor allem sehr ermutigen, sich Freiräume zu schaffen, um weniger zu tun oder Dinge anders zu machen.»
Persönlich hat sich Brandy im Sommer ein «Sabbatical» vorgenommen, eine Auszeit von elf Wochen, wie sie für alle Pastorinnen und Pastoren möglich ist: «Ich möchte eine Fahrrad-Pilgertour entlang spiritueller Orte einmal quer durch Europa machen. Bei all unseren Alltagsaktivitäten tun uns bewusste Unterbrechungen gut, um innezuhalten, Atem zu holen und zu schauen, aus welchen Ressourcen wir Kraft schöpfen können.»
Nach Angaben der Stader Kirchensprecherin Sonja Domröse entwickeln Gemeinden, Kirchenkreise und Einrichtungen derzeit Ideen, um Freiräume zu schaffen und zu ermöglichen. Sie reichten vom persönlichen Pilgerweg über die Unterbrechung von Sitzungen beim 12-Uhr-Läuten bis zu Experimenten in Gottesdiensten oder dem Versuch, frei von Plastik zu leben. «Auch die politische Dimension des Themas, etwa der Mangel von Freiraum in der Arbeitswelt, soll im kommenden Jahr aufgegriffen werden.»
Landesbischof Ralf Meister Meister und die Regionalbischöfe und -bischöfinnen der sechs hannoverschen Kirchenbezirke (Sprengel) werden die «Zeit für Freiräume» am 6. Januar offiziell in ihren jeweiligen Regionen eröffnen. Brandy predigt dann im Gottesdienst der Buxtehuder St.-Petri-Kirche, der um 10 Uhr beginnt.
epd
Source: Kirche-Oldenburg