Oldenburg (epd). Anlässlich des 270. Geburtstages von Johann Heinrich Wilhelm Tischbein am 15. Februar widmet sich das Oldenburger Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte erstmals der vollständigen Erforschung der Zeichnungen und Aquarelle des Malers.

Das zweijährige Vorhaben läuft seit dem vergangenen September, wie das Museum am Freitag mitteilte. Johann Heinrich Wilhelm Tischbein, der aus der hessischen Malerfamilie Tischbein stammt, war von 1808 bis 1829 als Oldenburger Hofmaler des Herzogs Peter Friedrich Ludwig in Oldenburg und Eutin tätig.

Im Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte befindet sich die weltweit größte Tischbein-Sammlung. Sie umfasst Zeichnungen, Aquarelle und Druckgrafiken des Künstlers. Ergänzt werden die Zeichnungen von Blättern, die eng mit Texten Tischbeins und seiner Zeitgenossen verbunden und in Alben zusammengestellt sind. Diese einmalige und bislang weitgehend unbearbeitete Sammlung zeigt dem Museum zufolge besonders gut Tischbeins Arbeitsweise und seine facettenreichen Bildwelten.

Im Rahmen der wissenschaftlichen Bearbeitung werden zunächst Zuschreibungen überprüft, Motive identifiziert und Sammelbände zugeordnet. Ferner würden Datierungen vorgenommen, die Schlagworte ergänzt, aber auch Maße genommen und Techniken bestimmt, hieß es. Abschließend sollen die rund 1.500 grafischen Arbeiten fotografiert und digitalisiert werden.

«Für mich ist es ein besonderes Vergnügen mit den Zeichnungen und Aquarellen von Tischbein zu arbeiten, da man immer wieder neue Schätze entdeckt», sagte die Projektmitarbeiterin Stefanie Rehm. Die Kunsthistorikerin promovierte über Johann Heinrich Wilhelm Tischbein zum Thema «Tischbein und die Kunst des Goldenen Zeitalters – Rezeptionsgeschichte(n) um 1800». Bevor sie 2020 für das Forschungsprojekt nach Oldenburg kam, war sie an der Kunsthochschule der Universität Kassel sowie in der Gemäldegalerie Alte Meister der Museumslandschaft Hessen Kassel tätig.

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Landesmuseum erforscht Werke von Johann Heinrich Wilhelm Tischbein