Der seit Wochen anhaltende strahlende Sonnenschein trübt die Stimmung bei den Landwirten. Sie sorgen sich um ihre Felder und hoffen auf Regen. Der Wasser-Experte der Landwirtschaftskammer bleibt noch gelassen. Bisher herrsche noch keine «Dürre».

 

Hannover (epd). Die anhaltende Hitze macht Getreide und Feldfrüchten in Niedersachsen nach Ansicht des Landvolks bereits jetzt zu schaffen. Weil es in den vergangenen Wochen praktisch nicht geregnet hat, benötigten alle Kulturen dringend Niederschläge, sagte der Vorsitzende des Ausschusses Pflanzen beim Landvolk, Karl-Friedrich Meyer, laut einer vom Verband am Mittwoch verbreiteten Mitteilung. Dass die Pflanzen zügig Regen benötigen, bestätigt auch der Wasser-Experte der Landwirtschaftskammer Niedersachsen, Ekkehard Fricke. Doch er will noch nicht von einer «Dürre» sprechen.

 

Dem Landvolk zufolge hatten Kulturen, die im Herbst in die Erde gekommen sind, wie Winterweizen und -gerste sowie Winterraps aufgrund des Regens zum Jahresbeginn relativ gute Startbedingungen. Trotzdem leide jetzt insbesondere der Weizen unter der seit Mitte Mai anhaltenden landesweiten Trockenheit. Im Frühjahr ausgebrachte Kulturen wie Hafer, Mais und Zuckerrüben stünden bisher zwar gut, zeigten aber, insbesondere auf den sandigen Standorten auch schon Trockenschäden.

 

Fricke zufolge beregnen die Landwirte ihre Felder, wo dies möglich ist, sagte er dem Evangelischen Pressedienst (epd). Der überwiegende Teil der bevorstehenden Getreideernte sei darum nach derzeitiger Einschätzung gesichert. «Aber ich mag mir nicht vorstellen, was ist, wenn es weitere vier Wochen lang nicht richtig regnet», räumte Fricke ein.

 

Endgültige Aussagen zum Ernteerfolg könnten erst erfolgen, wenn die bevorstehende Getreideernte eingebracht wurde, sagte Fricke. Die Getreideernte beginne frühestens Ende Juni und ziehe sich je nach Kultur bis in den August. Bis dahin könne noch viel passieren.

 

Fricke betonte jedoch, das Problem ausbleibender Niederschläge werde in Zukunft weiter an Bedeutung gewinnen. «Längere Trockenphasen werden normal. Wir werden lernen müssen, damit umzugehen», betonte er. Landwirte könten die Fruchtfolge auf den Feldern verändern und effektivere Beregnungsanlagen einsetzten. Vor allem werde jedoch ein effektives Wassermanagement zukunftsentscheidend sein.

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Landvolk: «Alles steht und fällt mit dem Regen» – Landwirtschaftskammer will noch nicht von «Dürre» sprechen