Oldenburg (epd). Die niedersächsische Landwirtschaftskammer rechnete wegen des Krieges in der Ukraine auch hierzulande mit steigenden Preisen für Getreide, Futtermittel, Betriebsmittel und Dünger. «Die Kurse an den Warenterminbörsen gehen durch die Decke», sagte die Fachreferentin für Markt- und Absatzfragen der Landwirtschaftskammer mit Sitz in Oldenburg, Stephanie Stöver-Cordes. An der Warenterminbörse in Paris habe der Preis für Weizen zwischenzeitlich einen neuen Höchststand von 344 Euro pro Tonne erreicht.
Russland und die Ukraine gehören Stöver-Cordes zufolge zu den wichtigsten Getreideexporteuren weltweit: «Russland steht auf der Rangliste der Weizenexporteure auf Platz zwei, die Ukraine auf Platz vier.» Die Exportmenge beider Staaten umfasse mehr als ein Viertel der Weltexportmenge. Sollte aus Russland und der Ukraine kein Weizen mehr verschifft werden können, müssten sich die globalen Einkäufer Europa und den USA zuwenden
Die großen Importregionen der Welt im mittleren Osten, Nordafrika und Südostasien fürchteten bei einem Stillstand des Getreidehandels in der Schwarzmeerregion um ihre Versorgung: «Manche Analysten sprechen bereits von einer möglichen weltweiten Nahrungsmittelknappheit», sagte Stöver-Cordes. Neben dem Weizen könnten nach Einschätzung der Experten der Landwirtschaftskammer auch Mais und Ölsaaten betroffen sein.
Zudem sei auch der Düngemittelmarkt weiter belasten. Russland sei ein wichtiges Exportland für Düngemittel und Ammoniumnitrat, Phosphat und Phosphordünger. Kali und Kalidünger aus Belarus könnten ebenfalls knapp werden, befürchtete Stöver-Cordes. Betroffen seien ebenso die Einkaufspreise für die Mischfutterhersteller.
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Landwirtschaftskammer: Krieg in Ukraine trifft heimischen Agrarmarkt