Hannover (epd). Der Verband Niedersächsischer Lehrkräfte warnt vor Engpässen in der Unterrichtsversorgung zum neuen Schuljahr, wenn nicht alle ausgeschriebenen Lehrerstellen besetzt werden. Das gelte vor allem für die nicht-gymnasialen Schulformen wie Ober-, Real-, Haupt- und Förderschulen, erklärte der Verband am Mittwoch. Von den 1.600 für das Schuljahr 2021/22 ausgeschriebenen Stellen seien noch immer fast 600 unbesetzt.

Der seit Jahren bestehende Personalmangel mache es schon jetzt nicht leicht, die Probleme der betroffenen Schulen zu lösen, sagte der Verbandsvorsitzende Torsten Neumann: «Wie soll sich das nach den Sommerferien bessern, wenn nicht genügend qualifizierte Lehrkräfte und Unterstützungspersonal zur Verfügung stehen werden?»

Die Lehrkräfte an den nicht-gymnasialen Schulen arbeiteten bereits nicht nur am, sondern oft schon über dem Limit, hieß es weiter. Es dürfe nicht wieder zu einem «Abordnungskarrusell» von den Gymnasien an die übrigen Schulen kommen. Das bringe nur Unruhe in die Schulen und schöne lediglich die Unterrichtsversorgung für die Statistik. Ein möglicher Einsatz von Lehramtsstudierenden oder Pensionären könne nur ein Tropfen auf dem heißen Stein sein.

«Das Dilemma ist und bleibt die seit Jahren bestehende Unattraktivität des Lehrerberufes im nicht-gymnasialen Bereich», betonte Neumann. Wenn Niedersachsen nicht endlich den Lehrerberuf gerade in diesem Bereich durch eine bessere Bezahlung attraktiver mache und die immense Belastung der Lehrkräfte nicht spürbar senke, werde sich an der angespannten Lage Hauptschulen auch zukünftig nichts ändern.

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Lehrerverband warnt vor Engpässen bei Unterrichtsversorgung