Bremen (epd). Außenminister Heiko Maas (SPD) dringt auf eine schnelle europäische Lösung in der Debatte um die Aufnahme von aus dem Mittelmeer geretteten Flüchtlingen. «Wir können Italien und Spanien nicht alleinlassen», sagte der Minister dem Bremer «Weser Kurier» (Sonnabend). Das Thema Migration dürfe nicht zum «Spaltpilz für Europa werden», mahnte er.

Zwar könnten sich nicht alle 28 Mitgliedsstaaten der Europäischen Union gleichermaßen an der Verteilung von aus Seenot geretteten Flüchtlingen beteiligen, sagte Maas. Wer nicht mitmache, solle sich in anderen Bereichen engagieren, etwa bei der Bekämpfung der Fluchtursachen.

Das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR hat die europäischen Staaten dazu aufgerufen, die Seenotrettung im Mittelmeer aufrechtzuerhalten und Verantwortung für Menschen in Seenot zu übernehmen. Dem Hilfswerk zufolge kamen bei der Überquerung des Mittelmeers in diesem Jahr bereits mehr als 1.500 Menschen ums Leben.

Die Zahl der Todesfälle stieg demnach, obwohl die Gesamtzahl der über das Mittelmeer nach Europa gekommenen Menschen zuletzt deutlich sank: Bis Ende Juli waren es rund 60.000 und damit etwa halb so viele wie im Vorjahreszeitraum. Spanien hat inzwischen Italien als wichtigstes Ankunftsland abgelöst.

Source: Kirche-Oldenburg