„Du bist so ein richtiges Medienkind“, sagt vor einiger Zeit ein Freund zu mir und lacht. Ich stutze. Medienkind? Ich? Quatsch! Denke ich und will zum Widerspruch ansetzen. Ein Medienkind lebt in einer anderen Welt. Hängt an der Konsole und zockt, schaut den ganzen Tag fern, ist per Smartphone in Facebook und WhatsApp daueronline und kommentiert via Younow die neuesten Youtube-Videos. Bei der Vorstellung muss ich auch lachen.

Aber was würde ich eigentlich ohne mein Smartphone machen? Die meisten meiner Freunde wohnen mehrere Autostunden entfernt. Das Smartphone ist für mich der heiße Draht zu ihnen. Und wenn der Draht gekappt würde?

Ich glaube, zum Beispiel zu Freunden ins Sauerland und nach Erfurt hätte ich kaum noch Kontakt.

Und auch sonst: Ich wäre ziemlich uninformiert, ziemlich allein.

Ich könnte kaum teilhaben am Leben der Menschen, die für mich wichtig sind

und sie nur schwer teilhaben lassen an meinem Leben.

Ich lächle und denke: „Medien, Ermöglicher der Teilhabe“ Das sind sie für mich. Und vielleicht bin ich ja doch ein Medienkind.

 

Daniela Surmann, Pastoralassistentin in der Pfarrei St. Benedikt

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