Pünktlich zum Reformationsjubiläum ist eine überarbeitete Ausgabe der Lutherbibel erschienen, die in den Gliedkirchen der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) an diesem Wochenende eingeführt wird. Auch in vielen Kirchengemeinden der oldenburgischen Kirche wird die neue Bibelausgabe in den Gottesdiensten vorgestellt. Die Neuausgabe wird die derzeitige, zuletzt 1984 überarbeitete Lutherbibel als maßgeblichen Bibeltext der EKD ersetzen.

Einen ersten Eindruck von der überarbeiteten Übersetzung der Lutherbibel können Interessierte bereits am Freitag, dem 28. Oktober, um 16 Uhr in der Oldenburger Buchhandlung „Bültmann & Gerriets“ erhalten. Dort werden Prominente aus Oldenburg und der Region als „Bibelpaten“ ihre Lieblingsgeschichten oder Lieblingsstellen vorstellen. Zu den „Bibelpaten“ zählen unter anderen der Philosophie-Professor Dr. Reinhard Schulz, die Journalistin Annie Heger, der Präsident der Oldenburgischen Landschaft Thomas Kossendey, der Leiter des Nationalparks Niedersächsisches Wattenmeer Peter Südbeck, der Seniorchef der Firma „bruns Moden“ Kurt Müller-Meinhard, die Direktorin der Landesbibliothek Corinna Roeder, der Intendant des Oldenburgischen Staatstheaters Christian Firmbach, die Inhaberin der Bäckerei Janßen Anne Cordes und die Synodenpräsidentin Sabine Blütchen.

Die „Bibelpaten“ werden ihre Lieblingsgeschichten oder Lieblingsstellen kurz vorstellen, bevor die Sprecherin Katharina Guleikoff und der Schauspieler Jarno Stiddien diese Geschichten aus der neuen Lutherbibel 2017 vortragen. Unterbrochen wird der Nachmittag von Instrumentalmusik. Am Ende wird auch Bischof Jan Janssen als Schirmherr dieser Veranstaltung seine eigene Lieblingsgeschichte aus der Bibel verraten.

Die Lutherbibel ist eine Übersetzung Martin Luthers, an der er mit engen Mitarbeitern bis an sein Lebensende gearbeitet hat. Seit dem 19. Jahrhundert gab es immer wieder Revisionen dieser Bibel, zuletzt die Lutherbibel 1984. An dieser Fassung war Kritik laut geworden: Das Alte Testament sei sprachlich moderner als das Neue Testament, manches sei unnötig korrigiert worden, bei einigen Stellen habe es Übersetzungsfehler gegeben. Sieben Jahre lang haben im Auftrag der EKD nun über 70 Fachleute in ganz Deutschland an der Revision der Lutherbibel gearbeitet, immer in Treue zu den Urtexten der Bibel und in Treue zur Sprache Martin Luthers. So ist die Lutherbibel 2017 theologisch genauer und besser übersetzt als Luther 1984, zugleich orientiert sie sich stärker an der kraftvollen Sprache Martin Luthers.

Die neue Lutherbibel wurde von der EKD an alle Landeskirchen übergeben und wird in einem zentralen ZDF-Fernsehgottesdienst am 30. Oktober um 9.30 Uhr in Eisenach eingeführt. Der Oberkirchenrat in Oldenburg hat die Lutherbibel 2017 allen Gemeinden der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg als die maßgebliche Bibel zum Gebrauch empfohlen, und so wird sie auch am 30. Oktober in vielen oldenburgischen Gemeinden feierlich eingeführt.

Source: Kirche-Oldenburg