Oldenburg (epd). Eine neue Ausstellung im Oldenburger Horst-Janssen-Museum zeigt den Künstler Janssen (1929-1995) von einer bislang eher unbekannten Seite: als begeisterten Fotografen. Sein vielfältiges fotografisches Werk umfasst nach Museumsangaben rund 3.000 Fotos, von denen ein Großteil noch unbesehen in Archiven in Oldenburg und Hamburg lagert. Die Ausstellung mit dem Titel «I think the power of photography did hit Mr. Janssen» wird am Sonntag (21. Mai) anlässlich des Internationalen Museumstags eröffnet. Sie läuft bis zum 24. September.
«Horst Janssen war nicht nur Zeichner, Radierer und Literat, sondern auch zeit seines Lebens von der Fotografie fasziniert», erläuterte Museumsleiterin Jutta Moster-Hoos. Doch die bislang letzte Ausstellung zu Janssens Fotografie sei schon 20 Jahre her. Vorbereitet und kuratiert wurde die Schau von dem Fotokünstler Oliver Godow, zurzeit Forschungsstipendiat des Museums, und der wissenschaftlichen Mitarbeiterin Sabine Siebel. Ein großer Teil der rund 150 Fotos wird zum ersten Mal öffentlich präsentiert. Zu sehen sind Selbstbildnisse, Porträts seiner Frauen, Stillleben, Landschaften und Naturfotos.
«Mit der Kamera konnte Janssen unmittelbar seine Bildempfindung festhalten, die deckungsgleich mit seinem Blick, seiner Intention und seinem Seelenzustand war», erläuterte Godow. «Die Kamera war schnell wie sein Auge und dabei schneller als sein Strich.» Die vielen Fotografien zeugten von einem «rastlos Suchenden, von einem Workaholic, aber auch von einem Egomaniac».
Siebel ergänzte, die Kamera habe dem Künstler Entlastung vom Zeichnen geboten. Entsprechend intensiv und begeistert habe Janssen die Fotografie genutzt, oft spontan und spielerisch, aber auch mit großer Ernsthaftigkeit. Besonders gern habe er in den 1970er- und 1980er-Jahren zur Polaroid-Kamera gegriffen.
Zur Sammlung des Horst-Janssen-Museums gehören zahlreiche Schwarzweiß-Fotos, aber auch viele farbige Polaroids. Sie werden in der Ausstellung durch Leihgaben aus der Galerie St. Gertrude und Foto-Repros aus der Hamburger Kunsthalle ergänzt. Hinzu kommt bisher unbekanntes Material aus dem Nachlass des Hamburger Fotografen und Janssen-Freundes Volker Eckhoff. Ergänzt werden Janssens Werke durch Eigenproduktionen von Oliver Godow.
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Neue Ausstellung zeigt Horst Janssen als Fotokünstler