In seiner Predigt am Pfingstsonntag in der Oldenburger St. Lamberti-Kirche hat der Bischof der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg, Thomas Adomeit, dazu ermuntert, neue Wege zu versuchen und die eigene Haltung zu zeigen. „Zunehmende Orientierungslosigkeit, Rastlosigkeit und Friedlosigkeit sind die Gegner eines gelingenden Miteinanders, im Kleinen wie im Großen. Da liegen unsere Herausforderungen der Gegenwart, da haben wir Antworten zu geben“, betonte Adomeit. Gleichzeitig lägen darin die Chancen als Kirche, Menschen zu erreichen. „Denn ich bin fest davon überzeugt, dass unsere Welt friedlicher, freundlicher und ruhiger sein könnte – und dass die meisten Menschen sich danach sehnen.“
  
Auch wenn wir nicht wissen, wie die Kirche in Zukunft aussehen werde und die finanzielle, personelle, strukturelle Situation der Kirche in diesen Tagen besonders vor Augen stehe, müsse „unser Blick vor allem zum Nächsten“ gerichtet sein: „Wichtig ist allein, ob wir im Geist der Liebe, der Barmherzigkeit und der Versöhnung miteinander unterwegs sind.“ Dazu habe der Geist Gottes nicht nur den Glauben geschenkt, sondern auch Fähigkeiten, die sehr verschieden sein können. Nach der Schilderung der biblischen Apostelgeschichte hätten die Jünger damals an Pfingsten in den verschiedenen Sprachen gesprochen, um die Menschen zu erreichen, um auf ihre Bedürfnisse eine Antwort zu geben, sagte Adomeit. Das sei heute nicht anders: „Unsere verschiedenen Gaben können helfen, nah bei den Menschen zu sein. Die einen brauchen ein gutes Wort, die anderen eine helfende Hand, wieder andere eine Leitplanke für ihren Lebensweg. Alle brauchen wir die Gemeinschaft.“
  
Antworten zu finden, die sich am Bedürfnis der Menschen hier im Oldenburger Land orientieren und zugleich die Zukunftsfähigkeit der oldenburgischen Kirche im Blick behalten, gleiche einem Dilemma, räumte Bischof Adomeit in seiner Predigt ein. Es sei eine Frage der Konzentration auf das Wesentliche. „Wir werden uns daher genau fragen, prüfen, wägen und entscheiden – und doch sind wir nur Menschen, mit all unseren Schwächen. So braucht es Mut, Schritte zu gehen.“ Darum mögen „wir Gott bitten, dass er seinen Geist kräftig wehen lässt in unserer Kirche und unter uns allen, damit wir kraftvoll bleiben, damit wir besonnen handeln und damit es gelingt.“ Denn der Heilige Geist sei ein großer Mut-Macher, Tröster, Befreier von Schuld und ein Geist der Liebe.

Den Wortlaut der Predigt finden Sie hier.
Source: Kirche-Oldenburg