Hannover (epd). In Niedersachsen sollen Hebammen künftig ausschließlich an Hochschulen ausgebildet werden. An drei Standorten in Oldenburg, Göttingen-Hildesheim und Hannover sollen in den kommenden Jahren 140 Studienanfängerplätze geschaffen werden, teilte das Wissenschaftsministerium am Mittwoch mit. Hinzu kommen 45 bereits bestehende Plätze an der Hochschule Osnabrück. Die Hebammenausbildung findet bislang überwiegend an Fachschulen statt. Dort standen bis zu 120 Plätze zur Verfügung.
Die ersten neuen Studiengänge werden den Angaben zufolge bereits zum Wintersemester 2020/21 starten. Hintergrund seien gesetzliche Vorgaben der Europäischen Union und des Bundes. Danach müssen Hebammen ab 2020 eine akademische Ausbildung durchlaufen. Nach den geplanten Übergangsregeln könnten Interessierte noch bis Ende 2021 eine Ausbildung an Fachschulen beginnen. Für die neuen Studienplätze seien im Haushaltsentwurf für 2020 knapp eine Million Euro eingeplant. Dieser Betrag solle in den Folgejahren weiter anwachsen.
Minister Björn Thümler (CDU) betonte, mit dem neuen Studiengang werde auch Niedersachsen den gestiegenen Anforderungen an die Geburtshilfe gerecht. Zugleich werde der Beruf attraktiver. Damit stünden künftig mehr ausgebildete Fachkräfte zur Verfügung. Der Bedarf sei schon jetzt «erheblich» und werde noch steigen, weil die Babyboomer-Generation nach und nach aus dem Beruf ausscheide.
Source: Kirche-Oldenburg