Hannover/Bremen (epd). In Niedersachsen gibt es so wenig Arbeitslose wie seit 26 Jahren nicht mehr. Im Oktober seien insgesamt 232.223 Männer und Frauen als Arbeitslose erfasst gewesen, wie die Regionaldirektion Niedersachsen-Bremen der Bundesagentur für Arbeit am Donnerstag in Hannover mitteilte. Das entspreche einer Quote von 5,5 Prozent. Der Anteil der Arbeitslosen sei damit auf einem «historischen Tief» angekommen, hieß es.

Für qualifizierte Kräfte sei die Lage auf dem Arbeitsmarkt gut, sagte Geschäftsführer Klaus Oks. Die Einstellungsbereitschaft der Betriebe sei aufgrund der stabilen Konjunktur hoch, so dass die Zahl der Beschäftigten bereits seit längerer Zeit kontinuierlich wachse.

Die niedrige Quote dürfe jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass es für viele betroffene Menschen äußerst schwer sei, einen Arbeitsplatz zu finden. «Dies ist oft der Fall, wenn sie nur über geringe Qualifikationen verfügen, gesundheitliche Einschränkungen haben, schon älter sind oder bereits längere Zeit arbeitslos sind.» Zudem gebe es weitere 76.758 Menschen, die zwar Arbeit suchten, derzeit aber nicht als arbeitslos gelten, weil sie etwa an einem Weiterbildungsprogramm teilnähmen.

In Bremen ist die Arbeitslosigkeit den Angaben zufolge dagegen weitgehend konstant geblieben. Die Zahl der Arbeitslosen sei nur um 30 Personen auf insgesamt 35.063 angestiegen, die Quote liege damit unverändert bei 10 Prozent. Unter den Jugendlichen seien die Zahlen zurückgegangen, weil im Herbst Studiengänge und Lehrstellen gestartet seien, erläuterte der Bremer Agenturchef Götz von Einem.

Bei den älteren und ausländischen Arbeitslosen habe es hingegen einen Anstieg gegeben. Darunter seien viele Flüchtlinge, die in den vergangenen Monaten an einem Sprach- oder Qualifizierungskursen teilgenommen und sich noch nicht hätten bewerben können.
Source: Kirche-Oldenburg