Hannover (epd). In Niedersachsen wollen an diesem Wochenende in zahlreichen Städten Menschen erneut gegen die europäische Asylpolitik demonstrieren. In Anknüpfung an das Bündnis «Seebrücke» sind Veranstaltungen unter anderem in Lüneburg, Osnabrück, Bremerhaven und Hannover geplant. Dabei fordern die unterschiedlichen Initiatoren unter anderem eine Ausweitung ziviler Seenotrettung. «Denn das Sterben auf See und in der Wüste geht weiter, die Abschottungspolitik wird weiter vorangetrieben», heißt es in der Ankündigung für Hannover.

In Lüneburg hat am Sonnabend ein breites Bündnis aus Kirchen, Vereinen, Gewerkschaften, Politik und Einzelpersonen zur Demonstration aufgerufen. Die Organisatoren kritisieren unter anderem die «festungsähnlichen» Sicherungen der EU-Außengrenzen und fordern die Bekämpfung der Fluchtursachen, wie Krieg, Armut und ökologische Zerstörung. In Osnabrück sammelt das «Bündnis gegen Rassismus» am Sonnabend vor dem Dom Spenden für die zivile Seenotrettungs-Organisation «Sea-Watch».

In Hannover hat der Flüchtlingsrat Niedersachsen gemeinsam mit weiteren Organisationen für Sonnabend zu einer Demonstration auf dem Opernplatz aufgerufen. In Anknüpfung an das Bündnis «Seebrücke» und die Farbe der Rettungswesten soll die Veranstaltung durch orangefarbene Transparente oder Fahnen bestimmt sein, teilten die Initiatoren mit. In Braunschweig wollen die Menschen bei einer Demonstration am 4. August für ein offenes Europa, solidarische Städte und sichere Häfen auf die Straße gehen.

Bereits vor wenigen Wochen hatten in Bremen und Hannover Hunderte Menschen bei Demonstrationen auf die ins Stocken geratene Seenotrettung auf dem Mittelmeer aufmerksam gemacht. Die vorangegangene Irrfahrt des Seenotrettungsschiffs «Lifeline», das tagelang keinen EU-Hafen anlaufen durfte, war der Auslöser bundesweiter Solidaritätskundgebungen und deren Forderung nach einer «Seebrücke» zwischen Nordafrika und Europa.

Info:
Die Demonstration in Lüneburg beginnt am 28. Juli um 12 Uhr am Clamartpark.
Die Spenden-Sammlung in Osnabrück beginnt am 28. Juli um 11 Uhr vor dem Dom, am 27. Juli wird Sea-Watch-Aktivist Marcus Berger um 19 Uhr im Gemeidnezentrum von St. Marien, An der Marienkirche 11, von der Arbeit seiner Organisation berichten.
Die Demonstration in Bremerhaven beginnt am 28. Juli um 11 Uhr, vor der «großen Kirche» in der Bürgermeister- Schmidt- Straße.

Internet: Zu den Veranstaltungen: http://u.epd.de/11c8 und www.seebruecke.org

Source: Kirche-Oldenburg