Weener/Stade (epd). Im 300. Todesjahr des barocken Orgelbaumeister Arp Schnitger (1648-1719) feiert die Nordseeküste von Groningen bis Hamburg den gebürtigen Norddeutschen, der schon zu Lebzeiten eine Legende war. Dazu sind unter anderem Musikfestivals, Symposien und Exkursionen zu Schnitger-Orgeln geplant. Der zentrale niedersächsische Festakt ist am 2. Juni in der evangelisch-reformierten Georgskirche im ostfriesischen Weener geplant, wie der Leiter des dortigen Organeums, Winfried Dahlke, dem epd mitteilte.
Zu dem Festakt wird unter anderen der niedersächsische Kulturminister Björn Thümler (CDU) erwartet. Neben Musik gehört ein historisches niederdeutsches Theaterspiel zum Programm, das sich unter dem Titel «Gliek un doch heel anners» («Gleich und doch ganz anders») mit Schnitger und seinen Konkurrenten in Ostfriesland beschäftigt. Unter der Regie des Oldenburgers René Schack stehen Laienschauspieler der Arbeitsgemeinschaft Ostfriesischer Volkstheater auf der Bühne.
Ein «Schnitgerfest rund um die Kirche» lockt im Sommer nach Steinkirchen ins Alte Land bei Hamburg. Die Arp-Schnitger-Gesellschaft in der Wesermarsch plant rund um die Taufkirche des Baumeisters in Golzwarden unter anderem ein internationales Orgelbauer-Symposium und eine Wanderausstellung zu Leben und Werk Schnitgers. Ein Festakt, zu dem der oldenburgische Bischof Thomas Adomeit kommen will, sei am 6. Juli geplant, sagte der stellvertretende Vorsitzende der Gesellschaft, Helmut Bahlmann. Weitere Termine zu Konzerten und Aktionen zwischen Ems und Elbe listet das Internet-Portal www.orgeltourismus.de auf.
Unter dem Motto «Hamburg zieht alle Register» hat sich die Hansestadt vor dem Hintergrund des Schnitger-Jahres ein besonders umfangreiches Programm vorgenommen. Mit ungewöhnlichen Konzerten wollten die Veranstalter das reichhaltige Orgelleben in Hamburg zum Klingen bringen, sagte Hans-Jürgen Wulf, Landeskirchenmusikdirektor und Vorsitzender des Vereins «Orgelstadt Hamburg». Schnitger wurde am 28. Juli 1719 in der St.-Pankratius-Kirche von Neuenfelde begraben. Der Ort gehört heute zu Hamburg.
Source: Kirche-Oldenburg