Hannover (epd). Die Zahl der Einsätze in der Notfallseelsorge hat auf dem Gebiet der hannoverschen Landeskirche im vergangenen Jahr einen neuen Höchststand erreicht. Im Jahr 2021 wurden die Seelsorgerinnen und Seelsorger laut Statistik zu insgesamt 2.020 Einsätzen gerufen, wie das Zentrum für Seelsorge und Beratung in Hannover mitteilte. Im Jahr davor waren es noch 1.638 Einsätze. Im Jahr 2019 wurden 1.735 Einsätze gemeldet. Die evangelische Landeskirche Hannovers umfasst drei Viertel Niedersachsens.

Notfallseelsorgerinnen und Notfallseelsorger kümmern sich um Menschen nach unvorhersehbaren tragischen Ereignissen. Sie werden von Feuerwehr, Polizei oder Rettungsdiensten etwa nach Verkehrsunfällen, plötzlichem Kindstod oder einem Suizid alarmiert. Zu ihren schwierigsten Aufgaben gehört das Überbringen von Todesnachrichten.

Nach der Statistik gab es im vergangenen Jahr 494 außerhäusliche Einsätze, wie der landeskirchliche Beauftragte Joachim Wittchen erläuterte. 1.526-mal wurden die Seelsorger zu Einsätzen innerhalb einer Wohnung gerufen. Insgesamt waren 813 beruflich Mitarbeitende aktiv: Pastorinnen und Pastoren, Diakoninnen und Diakone sowie katholische Pastoralreferentinnen und Pastoralreferenten. Zudem beteiligten sich 135 ausgebildete Ehrenamtliche.

Wittchen rechnet damit, dass sich das Zahlenverhältnis von Hauptberuflichen und Ehrenamtlichen in Zukunft verändern wird. Viele hauptamtlich Tätige gingen bald in den Ruhestand. Die Zahl der Ehrenamtlichen steige dagegen kontinuierlich an: «Hier tragen die Anstrengungen im Bereich der Aus- und Fortbildung erste Früchte.»

Systeme der Notfallseelsorge gibt es inzwischen in allen evangelischen und katholischen Kirchen in Deutschland. Sie wird von den Akteuren meist neben ihrem eigentlichen Auftrag ausgeübt. Die Notfallseelsorger sind besonders darin geschult, einfühlsam auf Menschen in Krisensituationen zuzugehen.
 

Kirche-Oldenburg
Notfallseelsorge meldet so viele Einsätze wie nie zuvor