Die Synode der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg hat am Samstag, 29. September, Oberkirchenrat Thomas Adomeit (48) zum neuen Bischof der oldenburgischen Kirche gewählt. Im dritten Wahlgang entfielen von 53 abgegebenen Stimmen bei einer Enthaltung 37 Stimmen auf Oberkirchenrat Thomas Adomeit und 15 Stimmen auf Propst Dr. Johann Schneider. Damit hat Adomeit die im dritten Wahlgang erforderliche Mehrheit von mindestens 31 Stimmen erreicht.

Mit „großer Demut und Respekt“ nehme er die Wahl an, so Oberkirchenrat Thomas Adomeit im Anschluss an die Bekanntgabe des Wahlergebnisses. Oberkirchenrätin Dr. Susanne Teichmanis überreichte ihm daraufhin die Ernennungsurkunde.

Zuvor hatte Propst Dr. Johann Schneider Oberkirchenrat Adomeit zur Wahl gratuliert und für das ihm entgegengebrachte Vertrauen gedankt. Es gehöre zu den synodalen Strukturen, das Wahlverfahren auch bis zum Schluss „durchzustehen“, so Schneider.

Der Einführungstermin von Bischof Thomas Adomeit sei für Mittwoch, 23. Januar 2018, 17 Uhr geplant, kündigte Synodenpräsidentin Sabine Blütchen an.

Synodenpräsidentin Sabine Blütchen erklärte im Anschluss an die Wahl: „Ich freue mich sehr für unsere Kirche. Dass drei Wahlgänge notwendig waren, zeigt, dass zwei gute Kandidaten zur Wahl standen.“ Oberkirchenrat Thomas Adomeit betonte: „Das ausgesprochene Vertrauen freut mich sehr. Es ist ein gutes Gefühl, mit dieser Rückenstärkung auf die neue Aufgabe zugehen zu können.“

Die Synode der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg war am Samstag zu einer weiteren außerordentlichen Tagung zusammengetreten, um in einem dritten Wahlgang einen neuen Bischof zu wählen. In den ersten beiden Wahlgängen am vergangenen Samstag, 22. September, hatten die Kandidaten die für eine Wahl notwendige Dreiviertel-Mehrheit der abgegebenen Stimmen nicht erreicht.

Für das Amt kandidierte neben Oberkirchenrat Thomas Adomeit, seit Februar 2018 Vertreter im Bischofsamt der oldenburgischen Kirche, Propst Dr. Dr. h.c. Johann Schneider (55), Regionalbischof des Propstsprengels Halle-Wittenberg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM).

Am vergangenen Samstag hatten im ersten Wahlgang Propst Dr. Johann Schneider 32 Stimmen und Oberkirchenrat Thomas Adomeit 26 Stimmen von den 58 abgegebenen Stimmen erhalten. Im zweiten Wahlgang entfielen von 58 abgegebenen Stimmen bei zwei Enthaltungen 34 Stimmen auf Oberkirchenrat Thomas Adomeit und 22 Stimmen auf Propst Dr. Johann Schneider.

Um in den ersten beiden Wahlgängen gewählt zu werden, hätte ein Kandidat drei Viertel der abgegebenen Stimmen auf sich vereinen müssen. Im dritten Wahlgang, der frühestens nach Ablauf einer Woche stattfinden durfte, reichte die einfache Mehrheit der Mitglieder der Synode zur Wahl. Es genügten somit 31 Stimmen.

Die umfassende Berichterstattung zur Bischofswahl finden Sie unter: www.kirche-oldenburg.de/kirche-gemeinden/synode/bischofswahl.html 

Zwei Kandidaten stellten sich zur Wahl
Oberkirchenrat Thomas Adomeit
(48) ist seit Februar 2018 Vertreter im Bischofsamt der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg. Im Januar 2018 wurde er von der 48. Synode der oldenburgischen Kirche zum nebenamtlichen Oberkirchenrat berufen. Von 2009 bis Anfang 2018 war Adomeit Persönlicher Referent im Bischofsamt und Leiter des Bischofsbüros. Von 2013 bis 2015 war er zusätzlich Beauftragter für das Reformationsjubiläum der oldenburgischen Kirche. In den Jahren 2007 bis 2009 war er Leiter der Akademie der oldenburgischen Kirche und zuständig für die Missions- und Ökumenearbeit, zuvor Gemeindepfarrer in Bad Zwischenahn. Adomeit hat Ev. Theologie in Mainz, Berlin und Marburg studiert. Thomas Adomeit ist verheiratet und hat zwei erwachsene Kinder.

Propst Dr. Dr. h.c. Johann Schneider (55) ist seit Juni 2012 Regionalbischof des Propstsprengels Halle-Wittenberg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM). Von Oktober 2007 bis Mai 2012 war er Theologischer Oberkirchenrat für das Referat Ökumene-Stipendien-Orthodoxie im Kirchenamt der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) in Hannover, zuvor Referent für Stipendien des Deutschen Nationalkomitees des Lutherischen Weltbundes (DNK/LWB) und der Ökumenischen Diakonie in Stuttgart. Er hat Ev. Theologie und Philosophie in Neuendettelsau, Tübingen, München und Erlangen studiert. 2004 wurde Schneider von der Universität Erlangen-Nürnberg zum Dr. theol. promoviert. Johann Schneider ist verheiratet und hat zwei Söhne.
Source: Kirche-Oldenburg