Oldenburg (epd). Das Oldenburger Edith-Russ-Haus für Medienkunst zeigt ab dem 24. Oktober die erste Einzelausstellung des in London lebenden Künstlers, Filmemachers und Autors Zach Blas in Deutschland.

Unter dem Titel «The Unknown Ideal» (Das unbekannte Ideal) bietet die Schau nach Angaben der Organisatoren einen Überblick über die Arbeit von Blas in den vergangenen zehn Jahren. «Vor allem geht es um die Theorien und Ideologien, die sich hinter Technologien wie Künstlicher Intelligenz, dem Internet, prognostizierender Polizeiarbeit, Flughafensicherheit und Gesichtserkennung zeigen.»

Blas untersuche die politischen und sozialen Auswirkungen dieser Technologien, hieß es. Zum Werk des 1981 in den USA geborenen Künstlers gehören Skulpturen und Videos genauso wie interaktive Installationen. Im Mittelpunkt der Ausstellung im Edith-Russ-Haus steht den Angaben zufolge die Weltpremiere der Installation «The Doors», die in multimedialer Form die Wirkungen bewusstseinsverändernder Drogen und psychedelischer Stoffe erforscht.

Der Titel der Schau bezieht sich auf die Essaysammlung «Kapitalismus: Das unbekannte Ideal» der russisch-amerikanischen Autorin und Philosophin Ayn Rand (1905-1982) aus dem Jahr 1966. Rand entwickele in diesen Texten eine moralistische neoliberale Agenda, in der ein unregulierter Marktkapitalismus und ein rücksichtsloser Individualismus als «unbekannte Ideale» beschrieben würden, erläuterten die Ausstellungsmacher.

Zach Blas stellt international aus. Er war einer von drei Preisträgern des Arbeitsstipendiums für Medienkunst der Stiftung Niedersachsen am Edith-Russ-Haus 2018. Das sechsmonatige Stipendium war für die Preisträger mit jeweils 10.000 Euro dotiert. Insgesamt hatten sich dafür 357 Künstlerinnen und Künstler aus aller Welt beworben.

Source: Kirche-Oldenburg