Oldenburg (epd). Die Oldenburger Jugendherberge fördert die Inklusion von Menschen mit Behinderungen auf dem ersten Arbeitsmarkt. Die Hälfte der insgesamt 40 Beschäftigten in der im Oktober neu eröffneten Jugendherberge habe eine körperliche, geistige oder psychische Einschränkung, teilte die Agentur für Arbeit am Dienstag in Oldenburg mit. Alle Mitarbeitenden erhielten bei gleicher Arbeit das gleiche Gehalt.
Unter den Beschäftigten seien Menschen mit schwerer Depression, Autismus, Gehörlosigkeit und einer überstandenen Krebs-Erkrankung. Ziel sei es, Arbeitgeber für das Potenzial von Menschen mit Handicap zu sensibilisieren, sagte der Leiter der Arbeitsagentur Oldenburg-Wilhelmshaven, Thorsten Müller. Die Jugendherberge zeige, dass es wie in jedem anderen Betrieb wichtig ist, Menschen nach ihren Fähigkeiten und Talenten einzusetzen.
Der Hausleiter der Jugendherberge, Markus Acquistapace, zog eine erste positive Bilanz: «Vielfach gibt es bei der Arbeit kaum Unterschiede zwischen den Beschäftigten mit und ohne Beeinträchtigung. Je nach Einschränkung muss man eventuell einige Arbeitsschritte anders organisieren.» Außerdem könne es Unterschiede bei der Arbeitsgeschwindigkeit geben. Doch dank der finanziellen Förderung durch das Integrationsamt könne dies durch mehr Personal kompensiert werden.
Eine besondere Betreuung für die behinderten Kollegen gebe es nicht, sagte Acquistapace. «Wir schauen auf jeden Einzelnen. Jeder, ob mit oder ohne Handicap, bekommt bei Bedarf Unterstützung».
Das Oldenburger Haus ist den Angaben zufolge nach Leer und Aurich die dritte inklusive Jugendherberge in Niedersachsen. Bundesweit gibt sonst nur in Bayreuth eine weitere Einrichtung dieser Art.
Source: Kirche-Oldenburg