Mit einem Lesefest wollen die Oldenburger Bibliotheken auf die Verleihung des Evangelischen Buchpreises aufmerksam machen, der am 28. September in der Stadt vergeben wird. Bereits vier Tage vorher, am Samstag, 24. September, werden Auszüge aus insgesamt zehn für den Preis nominierten Büchern von Oldenburger Persönlichkeiten und Autoren vorgelesen, so der Leiter der Arbeitsgemeinschaft Bibliotheken in der Oldenburgischen Landschaft, Florian Isensee. Der oldenburgische Bischof Jan Janssen verleiht den Preis Ende September in der Oldenburger Lambertikirche.

Am 24. September lesen Autoren, Schauspieler und bekannte Oldenburger in der Zeit von 15 bis 18 Uhr an zehn verschiedenen Orten in der Oldenburger Peterstraße und deren nächster Umgebung aus Titeln der Empfehlungsliste zum Evangelischen Buchpreis vor. Die 15- bis 20-minütigen Lesungen beginnen zeitversetzt. So sei es dem Publikum möglich, bis zu sechs der zehn Lesungen zu erleben, sagte die Leiterin der Büchereiarbeit der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg, Margarethe Schöbel. Interessierte können den Vorlesenden zuhören und mit ihnen ins Gespräch kommen.

„Unsere Arbeitsgemeinschaft Bibliotheken hatte die Idee, die Verleihung des Evangelischen Buchpreises mit einer Veranstaltung zu begleiten“, erläutert Arbeitsgemeinschaftsleiter Florian Isensee. „Wir sehen das Lesefest auch als Beitrag zur Leseförderung.“

Zu den Vorlesenden zählen neben Bischof Jan Janssen unter anderem die Oldenburger Leichtathletin und Olympia-Teilnehmerin Ruth Spelmeyer, so Schöbel. Janssen wird aus dem Buch „Gehen, ging, gegangen“ vor Jenny Erpenbeck vorlesen. Darin geht es um einen Professor, der beginnt, sich für Flüchtlinge zu engagieren.

Die Läuferin Spelmeyer stellt das Buch „Der Traum von Olympia“ von Reinhard Kleist vor. Das Comic-Buch für Erwachsene erzählt das Schicksal der somalischen Läuferin Samia Yusuf Omar. Sie ertrank bei dem Versuch, als Flüchtling das Mittelmeer zu überqueren, um an den Olympischen Spielen 2012 in London teilnehmen zu können.

Die Oldenburger Oberkirchenrätin Annette-Christine Lenk liest aus „Baba Dunjas letzte Liebe“ von Alina Bronsky. In dem Roman geht es um die ehemalige Krankenschwester Baba Dunja, die mit Gleichgesinnten in ihr verstrahltes Heimatdorf bei Tschernobyl zurückgekehrt. Thema des Romans ist Selbstbestimmung und Lebensbewältigung.

Die Lesungen finden in Räumlichkeiten statt, die zu den jeweiligen Themen passen. So können Besucherinnen und Besucher zum Beispiel in der Kinderbibliothek dem Bilderbuch „Suchst du Streit?” von Karsten Teich lauschen, in dem ein cooler Cowboy in einen humorvollen Dialog mit dem Leser tritt. Für politisch Interessierte findet in der Grünen-Geschäftsstelle am Julius-Mosen-Platz die Vorstellung des Sachbuchs „Ganz schön fairrückt” von Anja Schäfer statt. Darin geht es um Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung. Im Edith-Russ-Haus können Interessierte einen Auszug aus Ralf Rothmanns Anti-Kriegsroman „Im Frühling sterben” hören.

An einem Büchertisch haben Besucherinnen und Besucher zudem die Möglichkeit, selbst in die vorgestellten Bücher hineinzulesen und sie zu kaufen.

Alle Interessierten sind herzlich zum Lesefest eingeladen. Der Eintritt ist frei.

Veranstalter des Lesefestes ist die Arbeitsgemeinschaft Bibliotheken in der Oldenburgischen Landschaft in Kooperation mit der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg und dem Evangelischen Literaturportal.

Der Evangelische Buchpreis 2016 geht an die Wiener Illustratorin und Autorin Helga Bansch. Sie erhält die mit 5.000 Euro dotierte Auszeichnung für ihr Bilderbuch "Die Rabenrosa". Eine Jury hatte das Buch aus rund 100 Vorschlägen von Leserinnen und Lesern ausgewählt. Vorsitzender des Verbandes ist Bischof Jan Janssen.

Spielorte und Lesende (jeweils 26121 Oldenburg):

Kinderbibliothek am PFL, Peterstraße 1, um 15/16/17 Uhr
Autor Karsten Teich liest: „Suchst du Streit?“
Ein Kinderbuch, das von einem coolen Cowboy handelt.

Stadtbibliothek, Peterstraße 3, um 15/16/17 Uhr
Jarno Stiddien, Schauspieler, liest: Joachim Meyerhoff: „Ach, diese Lücke, diese entsetzliche Lücke“
Ein humorvoller biographischer Roman, der vom großbürgerlichen Alltagsleben, der Schauspielschule und tragischen Familienereignissen erzählt.

Friedenskirche, Ofener Straße 1, um 15:30/16:30/17:30 Uhr
Autorin Sibylle Knauss liest: „Das Liebesgedächtnis“
Ein lebensbejahender Roman, in dem sich eine Schriftstellerin Ende 60 neu verliebt, aber auch mit ihrem nachlassenden Gedächtnis zu kämpfen hat.

Evangelische Erwachsenenbildung, Peterstraße 38, um 15/16/17 Uhr
Autor Ludwig Laher liest: „Was hält mich“
Kurze Gedichte, in denen der Autor einfühlsam seine Beobachtungen und Gedanken darstellt.

Geschäftsstelle der Grünen, Friedensplatz 4, um 15/16/17 Uhr
Autorin Anja Schäfer liest: „Ganz schön fairrückt“
Dieses Sachbuch soll helfen, mit kleinen Schritten, einen schonenden Umgang mit Ressourcen und Nahrung zu finden.

Aula des Staatlichen Baumanagements, Peterstraße 42, um 15:30/16:30/17:30 Uhr
Bischof Jan Janssen liest: Jenny Erpenbeck: „Gehen, ging, gegangen“
Ein Roman, der von einem Professor erzählt, der bei der Suche nach einer Beschäftigung in Berlin auf Flüchtlinge trifft und beginnt, sich für sie zu engagieren.

Edith-Russ-Haus, Katharinenstraße 23, um 15:30/16:30/17:30 Uhr
Pfarrer Jürgen Walter liest: Ralf Rothmann: „Im Frühling sterben“
Ein Anti-Kriegsroman, der die Barbarei und Grausamkeiten der Kriegserlebnisse des 17-jährigen Vaters des Autors schildert.

Evangelische Kindertagesstätte Blumenstraße, Blumenstraße 6, um 15/16/17 Uhr
Brit Bartuschka, Schauspielerin, liest: Lorenz Pauli und Miriam Zedelius: „Pass auf mich auf!“
Das Kinderbuch erzählt von Herrn Schnippel und Juri, die zusammen, trotz der Bedenken der Erwachsenen, rasante Abenteuer erleben.

Forum St. Peter, Peterstraße 22 bis 26, um 15:30/16:30/17:30 Uhr
Ruth Spelmeyer liest: Reinhard Kleist: „Der Traum von Olympia”
Die Graphic Novel erzählt vom Leben und Tod der somalischen Läuferin und Olympiateilnehmerin Samia Yusuf Omar.

Friedenskirche, Ofener Straße 1, um 15/16/17 Uhr
Oberkirchenrätin Annette-Christine Lenk liest: Alina Bronsky: „Baba Dunjas letzte Liebe“
Die ehemalige Krankenschwester Baba Dunja ist mit Gleichgesinnten in ihr verstrahltes Heimatdorf bei Tschernobyl zurückgekehrt. Der Roman beschäftigt sich mit Selbstbestimmung und Lebensbewältigung.

Dieser Beitrag basiert auf Informationen des Evangelischen Pressedienstes und der Oldenburgischen Landschaft.

Source: Kirche-Oldenburg